153050

Lose pro Seite


Lieder, Friedrich Johann Gottlieb
Bildnis der Johanna Schubert als Hebe
Los 6051

Nachverkaufspreis
4.000€ (US$ 4,545)

Details

Los merken

Bildnis der Johanna Schubert als Hebe.
Öl auf Leinwand, doubliert. 42 x 34 cm. Links im Hintergrund signiert und datiert "F. Lieder p: 1819", verso auf dem Keilrahmen ein Klebeetikett mit Angaben in brauner Feder zur Dargestellten "Johanna Schubert, geb. Schmidt, Mutter Victor's, geboren 1806, gestorben 1836. Gattin Eduards v. Schubert".

Bereits im Alter von nur siebzehn Jahren stellte Friedrich Lieder erstmals zwei Zeichnungen auf der Berliner Akademieausstellung von 1797 aus und erregte damit einige Aufmerksamkeit. Im Jahre 1802 machte er erneut durch ein Bildnis Napoleons von sich reden und wechselte im Jahre 1804 zum Studium von Berlin an die École des Beaux-Arts in Paris, wo er Schüler von Jacques-Louis David wurde. Schnell etablierte sich der geschickte Portraitist in der Pariser Gesellschaft und heiratete die Tochter des Chevalier d'Ellevaux de Limon. Auch international wurden seine Fähigkeiten als Bildnismaler erkannt, und so erhielt er unter anderem zahlreiche Aufträge des ungarischen Adels und reiste dafür nach Budapest und Preßburg. Ab dem Jahre 1812 arbeitete er zunächst in Wien, wo er, stark von Isabey beeinflusst, auf dem Wiener Kongress mit großem Erfolg als Bildnismaler und Miniaturist tätig war. Dort fiel er unter anderem Fürst Metternich auf, der ihn fortan förderte. Zwischen 1816-19 hielt er sich auf Einladung Wilhelms III. in Berlin auf und wurde zum Hofmaler ernannt. Seine große internationale Bekanntheit sorgte dafür, dass er auch später viele Reisen unternahm, sich aber meist in Wien oder Budapest aufhielt, wo seine Portraits und Bildnisminiaturen vor allem von den Mitgliedern des Hochadels geschätzt wurden. - Das Bildnis zeigt die junge Johanna Schubert (geb. Schmidt, 1806-1836) als Hebe, Tochter von Zeus und Hera und Mundschenkin der Götter, in einem weißen Empirekleid mit blassviolettem Schal. Die kühle Farbigkeit unterstreicht den porzellanhaften Teint der Dargestellten, deren sorgfältig arrangierte Locken leicht über das Decolleté fallen. Lieders demonstriert mit diesem Werk nicht nur sein Können als hervorragender Bildnismaler, sondern auch als besonders feinsinniger Kolorist.

Bertin, Jean Victor
Mutter und Kind in einem Brunnenhof
Los 6052

Nachverkaufspreis
7.000€ (US$ 7,955)

Details

Los merken

Mutter und Kind in einem Brunnenhof.
Öl auf Leinwand, doubliert. 74,1 x 60,4 cm.

Der Sohn eines Perückenmachers studiert ab 1785 in Paris an der Académie royale de peinture et de sculpture zunächst Historienmalerei bei Gabriel François Doyen. Um 1788 entdeckt er sein Interesse für die Landschaft und tritt in das Atelier des neoklassizistischen Malers Pierre-Henri de Valenciennes ein. Valenciennes schuf eine neue Bildgattung, die paysage historique, die die Landschaftsmalerei mit einer idealisierten, heroischen Sicht auf die Geschichte verband, um das Ansehen dieses geringgeschätzten Genres zu stärken. Kennzeichen dieses Neoklassizismus sind die strenge Kompositionen und die glatte Pinselführung. Zwischen 1800 und 1805 bevorzugt Bertin in seinen französischen Landschaften grüne und blaue Töne, die er glatt und porzellanhaft aufträgt. Die Staffage gibt er mit einfachen, sicheren und leicht eckigen Pinselstrichen wieder. Vorliegendes Werk ist ein schönes Beispiel dieser Zeit. Harmonisch und geschickt malt er die Vegetation, die sich um das alte Gemäuer rankt. Die Mutter, die mit dem Kind liest, sowie der Leben spendende Brunnen sind Zeichen der Hoffnung, die Ruine steht für die Vergänglichkeit.
Nach einer zweijährigen Italienreise ab 1806 wird Bertin, neben dem Claude Lorrain und Nicolas Poussin verpflichtetem Klassizismus, den er lebenslang verfolgt, auch ein früher Verfechter des Skizzierens im Freien und damit das Bindeglied zur Pleinairmalerei. Er fördert diese Praxis bei seinen zahlreichen Schülern, zu denen u.a. Boisselier, Cogniet, Corot oder Daubigny zählen.

Provenienz: Sammlung Colin McMordie, London, Paris, vor 1987.
Privatsammlung Deutschland.

Ausstellung: Landscape and Antiquity - An Exhibition of Nineteenth Century Landscapes of Italy, Greece and Southern France, The Clarendon Gallery, London, 1987, Kat. Nr. 10 (Abb.).

Gudin, Théodore
Die Tochter des Künstlers Elisabeth am Strand
Los 6055

Nachverkaufspreis
1.800€ (US$ 2,045)

Details

Los merken

Die Tochter des Künstlers Elisabeth (gen. Bessy), spätere Baroness Meyendorff, mit ihrem Hund "Bijé" am Strand.
Öl auf Holz, auf Holztafel kaschiert. 45,5 x 35,5 cm. Unten rechts signiert und datiert "T. Gudin / avril 1848", sowie links unten bezeichnet "ma Bessy. / a 10 mois et son Bijé".

Einfühlsames und liebevoll aufgefasstes Portrait der Tochter des Künstlers. Die zärtliche Aufschrift weist das Gemälde als ganz persönliches Familienzeugnis aus: Gudin zeigt seine kleine Tochter am Strand, wo sie mit Muscheln und Seetang spielt, die sie wie kostbare Kleinode in ihren Händen hält und vor sich aufgereiht hat. Neben ihr liegt der kleine Hund, den er liebevoll als ihren „Bijé“ bezeichnet. Der ungewöhnliche Name könnte eine umgangssprachliche oder kindliche Wortschöpfung in Anlehnung an das französische Wort Bijoux sein und den Hund als "ihren Schatz, ihr Schmuckstück" bezeichnen - ein auch schon im 19. Jahrhundert gebräuchlicher Name für kleinere Hunde. Das Wort entfaltet hier aber auch eine doppelte Bedeutung, die sowohl auf das Haustier als auch auf die bunten „Schmuckstücke“ in den Händen der Tochter verweist. So verbindet sich die innige Beobachtung des Kindes mit einem humorvollen Wortspiel, das die heitere, intime Stimmung der Darstellung weiter verstärkt.

Deutsch
um 1830. Knabe in blauem Kittel mit Bilderbuch auf einer Terrasse
Los 6058

Nachverkaufspreis
600€ (US$ 682)

Details

Los merken

um 1830. Knabe in blauem Kittel mit Bilderbuch auf einer Terrasse mit üppigem Blumenstrauß.
Öl auf Leinwand. 66,3 x 56,6 cm.


Aumont, Louis
Bildnis einer jungen Frau im weißen Kleid mit einem Haarkranz aus Rosen
Los 6059

Nachverkaufspreis
1.200€ (US$ 1,364)

Details

Los merken

Bildnis einer jungen Frau im weißen Kleid mit einem Haarkranz aus rosa Rosen.
Öl auf Leinwand. 23,9 x 18,8 cm. Verso auf dem Schmuckrahmen das Etikett des Kopenhagener Hofvergolders Peder Christian Damborg.

Qualitativ steht das reizende Porträt den Arbeiten des dänischen Genre- und Porträtmalers Wilhelm Ferdinand Bendz (1804-1832) sehr nahe. In einem Rahmen des berühmten Kopenhagener königlichen Hofvergolders und Ornamentkünstlers Peder Christian Damborg (1801-1865), der für fast alle bedeutenden Künstler und Sammler seiner Zeit Rahmen und andere Objekte anfertigte.

Lot 6060, Auction  126, Gérard, François-Pascal Simon - nach, Bildnis Alexander I., Zar von Russland

Gérard, François-Pascal Simon - nach
Bildnis Alexander I., Zar von Russland
Los 6060

Nachverkaufspreis
3.000€ (US$ 3,409)

Details

Los merken

nach. Bildnis Alexander I., Zar von Russland.
Aquarell, Deckfarben (und Öl?) auf Porzellan. 12,5 x 9,5 cm (im Oval).

Das Werk geht wohl auf das Portrait Alexander I. von François Gérard im Nationalmuseum Stockholm aus dem Jahr 1814 zurück, dass den Monarchen ebenfalls als Brustbildnis mit nach links gewandtem Kopf und den Orden zeigt. Bei vorliegender Arbeit ist lediglich die blaue Schärpe ergänzt.

Melchior, Wilhelm
Der Münchener Stadtkommandant begrüßt das k.u.k. Regiment Latour in Sendling
Los 6063

Nachverkaufspreis
2.000€ (US$ 2,273)

Details

Los merken

Der Münchener Stadtkommandant begrüßt das k.u.k. Regiment Latour in Sendling.
Öl auf Leinwand. 26,6 x 33 cm. Signiert und datiert unten rechts "Melchior. 48". Verso mit altem handschriftlichen Etikett "Aus dem Besitz der ZÜRN'schen Familie / General a.d. Max Z. *1943 / Durchmarsch des k.u.k. Regiments Latour durch München 1848 auf seinem Marsch nach Oberitalien. / Begrüßung des Regiments durch den Münchener Stadtkommandanten in Sendling (beim heutigen Kaffee "Harras" / gemalt von MELCHIOR."

Die revolutionären Ereignisse von 1848 fanden auch in mehreren Provinzen Italiens starken Widerhall. Aufstände italienischer Freiheitskämpfer hatten im Januar 1848 auf Sizilien, in Brescia und Padua gegen die Vorherrschaft der Bourbonen im Süden und die der Österreicher im Norden begonnen und griffen am 17. März 1848 auf Venedig und Mailand über. In Mailand erklärten die Revolutionäre die Unabhängigkeit der Lombardei von Österreich und der Volksaufstand nahm so gravierende Ausmaße an, dass sich die österreichischen Truppen unter Josef Wenzel Radetzky in das Festungsviereck Mantua-Peschiera del Garda-Verona-Legnago zurückziehen mussten, um auf Verstärkung aus Österreich zu warten. Diese Situation führte schließlich zum Ersten Italienischen Unabhängigkeitskrieg. Eines dieser Unterstützungsregimenter war das k.u.k. Regiment Latour. Unser Gemälde zeigt das Treffen des Regiments mit dem Münchner Stadtkommandanten Johann von Kunst. Es fand vor dem alten Schloß Löwenhof in Untersendling, an der Gabelung der Landstraßen von München nach Wolfratshausen und Weilheim, statt. Die Straße nach Wolfratshausen führt über Mittenwald, Innsbruck und den Brenner ziemlich direkt nach Norditalien. Das im Bild gezeigte Schloss wurde 1856 abgerissen. Teile davon erwarb der Gastwirt Robert Harras, der dort ein Café mit Gartenwirtschaft errichtete, das "Zum Harras" hieß und sich als beliebter Ausflugsort für die Münchner etablierte. Das Café existierte bis 1903, der Platz aber behielt bis heute seinen Namen. Im Mittelgrund ist die alte Pfarrkirche St. Margaret in Untersendling zu sehen, im Hintergrund rechts die Silhouette der Stadt München. - Der Tiermaler und Lithograph Wilhelm Melchior entstammte einer Künstlerfamilie: sein Vater Georg Wilhelm (1780-1826) und sein älterer Bruder Joseph Wilhelm (1810-1883) waren ebenfalls Maler. Er studierte seit 1832 an der Königlichen Akademie der Künste in München und setzte sein Studium von 1850 bis 1851 in London fort.

Provenienz: Generalmajor Maximilian Zürn (1871-1943, München).

Heinzmann, Carl Friedrich
Entenjagd im Murnauer Moos
Los 6064

Nachverkaufspreis
2.000€ (US$ 2,273)

Details

Los merken

Entenjagd im Murnauer Moos.
Öl auf Leinwand. 34,8 x 58,5 cm. Unten rechts monogrammiert (ligiert) und schwer leserlich datiert "CH 1837 [letzte Ziffer undeutlich].".


Oeconomo, Aristides
Bildnispaar eines Akademischen Legionäres und seiner Frau
Los 6068

Nachverkaufspreis
4.000€ (US$ 4,545)

Details

Los merken

Bildnispaar eines Akademischen Legionäres und seiner Frau.
2 Gemälde, je Öl auf Malkarton. Je ca. 31,6 x 26,7 cm. Beide unten rechts signiert und datiert "Oeconomo / 1848", verso jeweils auf einem Klebezettel bezeichnet "Hickel / Brünn g.[eb?] / ..." sowie das Etikett des Malerkartonherstellers Johann Hall, Wien.

Entstanden im Revolutionsjahr 1848 zeigen die Portraits eine Frau in weißem Seidenkleid und einen Herren in der Uniform der Akademischen Legion. Diese hatte sich beflügelt von Nationalbewusstein und erneuertem Freiheitsdrang im März 1848 in Wien aus dem Kreis der Studierenden und Akademiker als Unterabteilung der bürgerlichen Nationalgarde gebildet. Mit der Rückeroberung Wiens im Oktober desselben Jahres wurde die Legion bereits wieder aufgelöst.

Amerling, Friedrich Ritter von
Der Bankier Demeter Theodor Tirka
Los 6070

Nachverkaufspreis
10.000€ (US$ 11,364)

Details

Los merken

Der Bankier Demeter Theodor Tirka.
Öl auf Leinwand. 60 x 50,5 cm. Unten links des Dargestellten in die nasse Farbe geritzt "D Tirka" sowie rechts im Hintergrund datiert "21/11 1847".

Das Bildnis des Wiener Bankiers und Kunstsammlers Demeter Tirka gehört zu einer Serie von Portraits, die Friedrich von Amerling von Freunden malte, die sein Atelier besuchten. Von jedem dieser Portraits gibt es zwei Fassungen: Die erste Version wurde vom Portraitierten signiert und verblieb als Andenken in Amerlings Privatsammlung, während die zweite Version von Amerling selbst signiert dem Portraitierten als Geschenk überreicht wurde. Bei unserem Werk hat der Dargestellte Demeter Tirka selbst seinen Namen mit der Spitze des Pinselstils links neben seinem Konterfei in die nasse Farbe geritzt. Tirka (1802 Craiva - 1874 Wien) entstammte einer griechisch-orthodoxen Familie von Kaufleuten und Bankiers aus Voskopoja im heutigen Albanien. Nach dem Studium in Prag trat er 1839 die Nachfolge als Eigentümer des Großhandelsunternehmens und der Bank seines Vaters in Wien an. Im Jahr 1840 kaufte er ein Haus in Maria Enzersdorf, wo er seine umfangreiche Kunstsammlung, darunter zahlreiche Werke Amerlings, unterbrachte.

Provenienz: Nachlass Friedrich von Amerling, Wien (Marie Amerling, geb. Nemetschke, gesch. Paterno, spätere Gräfin Hoyos).
Wawra, Wien, 264. Auktion vom 11.-12. März 1921, Nr. 8 mit Abb. Tafel II.
Dorotheum, Wien, 365. Auktion vom 10.-12. Dezember 1925, Nr. 3 mit Abb. Tafel I.
Sammlung Otto Drucker, Wien (1927).

Ausstellung: Ausst. Kat. Kunst-Verein, 369. Ausstellung, Wien 1888, S. 11, Nr. 94.

Literatur: Günther Probszt: Friedrich von Amerling. Der Altmeister der Wiener Porträtmalerei, Zürich/Leipzig/Wien 1927, Nr. 726.
Sabine Grabner: Friedrich von Amerling. Werkverzeichnis der Gemälde, Belvedere Werkverzeichnisse Band 13, Wien 1925, S. 216, GE 826.

Reiter, Johann Baptist
Porträt des Sohnes Moritz als Edelknabe
Los 6071 [*]

Nachverkaufspreis
10.000€ (US$ 11,364)

Details

Los merken

Porträt des Sohnes Moritz als Edelknabe.
Öl auf Leinwand, doubliert. 62,5 x 49,5 cm. Unten links signiert "Reiter". Um 1877/78.

Mit diesem und dem nachfolgenden Werk, die der Forschung bis vor Kurzem lediglich aus der Literatur bekannt waren, setzte Reiter seinen Kindern aus seiner zweiten Ehe ein einzigartiges Denkmal. Nachdem er in den 1840er Jahren als Porträtmaler bereits große Erfolge erzielt hatte, zerbrach zunächst seine erste Ehe. Im Jahr 1853 lernte er dann die aus Böhmen stammende Anna Josefa Theresia Brayer kennen, die bald zu seinem Lieblingsmodell und Lebenspartnerin wurde. Während die Verbindung anfangs kinderlos blieb, markierten die Geburten seiner beiden Kinder Moritz (1862) und Alexandrine, liebevoll „Lexi“ genannt (1864), in Reiters künstlerischem Schaffen den Beginn einer besonders produktiven Phase. Reiter widmete sich in den Folgejahren immer wieder dem Motiv seiner Kinder und stellte sie dem Zeitgeschmack entsprechend auch gelegentlich in verschiedenen historischen Rollen und Kostümen dar. Malerisch erreichte er in dieser Zeit seinen künstlerischen Höhepunkt, wovon auch die beiden hier vorliegenden Gemälde eindrucksvoll Zeugnis ablegen.
Die fein ausgeführten und einfühlsam erfassten Porträts vermitteln eine spürbare innige väterliche Zuneigung. Mit großer Detailtreue und zugleich in einer luftigen Malweise erfasst Reiter die Porträts der Kinder. Beide sind im Stil frühneuzeitlicher Porträts im Halbprofil vor einer idealisierten Landschaft präsentiert und tragen prächtige, phantasievolle, von der Renaissance inspirierte Kostüme und Schmuck. Während der Junge zwei fliegende Paradiesvögel an einer Schnur hält, präsentiert die jüngere, reich geschmückte Schwester (folgende Losnummer) einen farbenfrohen Vogel auf ihrer Hand. Die beiden Bildnisse stehen mit ihrer akribischen Ausführung, gepaart mit atmosphärischer, leichter Farbigkeit, beispielhaft für die künstlerische Eigenständigkeit Reiters und zählen zu den malerischen Höhepunkten seines Spätwerks.

Provenienz: Kunstsalon Pisko, Wien, Versteigerung von Ölgemälden, Aquarellen und Miniaturen aus dem Nachlasse des Herrn kaiserl. Rates Dr. Karl J. Haschek, Wien, aus dem Besitze der Familie des Altwiener Malers J. B. Reiter und aus Privatbesitz, Auktion am 15. April 1913, Los 40.
Sotheby’s, London, Auktion am 22. Juni 1983, Los 214 (als Paar).
Privatsammlung, Wien.
Dorotheum, Wien, Auktion am 24. Oktober 2023, Los 544.
The Jack Daulton Collection, Los Altos Hills, Kalifornien, USA.

Literatur: Alice Strobl: Johann Baptist Reiter, Wien, München 1963, S. 101, Nr. 370 (dort als "Edelknabe").

Lot 6074, Auction  126, Deutsch, um 1840. Studienblatt mit Chili, Kirschtomaten und Rosenblüte

Deutsch
um 1840. Studienblatt mit Chili, Kirschtomaten und Rosenblüte
Los 6074

Nachverkaufspreis
3.000€ (US$ 3,409)

Details

Los merken

um 1840. Studienblatt mit roten Chili, Kirschtomaten und einer Rosenblüte.
Öl über Graphit auf graubraun grundiertem Papier. 29 x 19,5 cm.


Hopfgarten, August Ferdinand
Gruppenbildnis mit Kind und zwei Frauen
Los 6075

Nachverkaufspreis
15.000€ (US$ 17,045)

Details

Los merken

Gruppenbildnis mit Kind und zwei Frauen, wohl das Porträt einer Verstorbenen betrachtend.
Öl auf Leinwand. 53,5 x 53 cm (Darstellung im Rund). Rechts unterhalb des Vogelkäfigs signiert "A. Hopfgarten".

In einem nahansichtig erfassten Interieur sitzen drei Personen auf einem Canapé innig beisammen: Im Mittelpunkt der Komposition ist ein Knabe im roten Kittel, zärtlich umsorgt von zwei Frauen, wahrscheinlich Verwandten, in ausladenden Kleidern. Während die eine ihn auf ihrem Schoß hält, führt ihm die andere das Bildnis einer dritten Frau vor. Um wen es sich bei dieser Figur wohl handelt, die nur indirekt im Bild anwesend sein kann? Vielleicht um eine verstorbene Angehörige, gar die Mutter? Dem Kind scheint ihr Konterfei auf jeden Fall vertraut zu sein, deutet es doch leicht lächelnd mit ausgestrecktem Ärmchen auf sie. Mit wenigen Gesten und Bildelementen wird das klassische Gruppenbildnis so subtil um ein narratives Moment erweitert, das von Verlust und Erinnern erzählt.
Das Gemälde stammt von der Hand des Berliner Malers August Ferdinand Hopfgarten, der sich eigentlich mit Vorliebe literarischen und historischen Stoffen widmete. Doch zeigt dieses Gemälde eindrücklich, dass sein Talent auf dem Gebiet Porträtmalerei lag. Neben der einnehmenden Komposition besticht die Darstellung insbesondere durch die meisterhafte Behandlung des Kolorits. In den Kleidern bilden die glatt vertriebenen Farben exquisit aufeinander abgestimmte Farbklänge von sattem Rot und Purpur in Nuancen wie Zinnober, Flieder und Kastanienrot, aufgegriffen und verstärkt durch den weinroten Ton des Vorhanges im Hintergrund. Diese Akkorde harmonieren raffiniert mit dem Goldgelb des Sofas, das sich im Rahmen und den Akzenten im Kleidchen des Buben wiederholt.
Es handelt sich hierbei zweifelsfrei um ein Glanzmoment der Berliner Porträtmalerei der Biedermeierzeit. Hopfgartens Kunstfertigkeit steht jener weitaus berühmterer Zeitgenossen in nichts nach. Ein weiterer Hinweis auf sein bislang verkanntes Talent ist die Tatsache, dass das von Wilhelm Schadow gemalte Bildnis der Fürstin von Liegnitz (SPSG, Potsdam, Kriegsverlust) in Vergangenheit fälschlicherweise immer wieder unserem Künstler zugeschrieben wurde (zuletzt Irmgard Wirth: Berliner Malerei im 19. Jahrhundert, Berlin 1990, S. 204f). Letztlich verwundert es angesichts von Hopfgartens hohem malerischem Können, dass kaum weitere Porträts von seiner Hand bekannt sind. Ein Grund mehr, die Bedeutung vorliegenden Werkes hervorzuheben.

Ittenbach, Franz - zugeschrieben
Mondsichelmadonna mit Kind
Los 6076

Nachverkaufspreis
3.000€ (US$ 3,409)

Details

Los merken

zugeschrieben. Mondsichelmadonna mit Kind.
Öl und Goldhöhungen auf Leinwand, reliefierter Goldgrund mit ligiertem Marienmonogramm. 55,2 x 34,6 cm.


Dürer, Albrecht - nach
Der hl. Lazarus
Los 6077

Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,136)

Details

Los merken

nach. Der hl. Lazarus.
Öl über Goldgrund, auf Malpappe. 40,3 x 32 cm. Verso ein Zettel mit handschriftl. Angaben zu Dürers Vorlage. Deutsch, vor 1827.

Das Gemälde gibt ausschnitthaft die Büste des hl. Lazarus aus Albrecht Dürers Tafelbild "Die hll. Simeon und Lazarus" wieder. Dürers Vorlage ist die Flügelinnenseite des um 1503/05 datierten Jabach-Altars, welche der rückseitige Vermerk in der Sammlung Boisserée in München verortet. Die Tafel wurde aus dieser Sammlung im Jahr 1827 anlässlich des anstehenden 400. Todestages des Nürnberger Meisters für die Pinakothek angekauft. Daraus ergibt sich der terminus ante quem für die Entstehung vorliegender Arbeit, die ein malerisch besonders qualitätvolles Beispiel für die erneute Dürer-Renaissance in dieser Zeit darstellt.

Schick, Rudolf
Weinstock am Monte Brione am Nordufer des Gardasees
Los 6088

Nachverkaufspreis
700€ (US$ 795)

Details

Los merken

Weinstock am Monte Brione am Nordufer des Gardasees.
Öl auf Leinwand, auf feste Pappe aufgezogen. 23,8 x 14,9 cm. Verso oben links betitelt und datiert "Gardasee 1864 / Weinstock / am Monte Brione", unten rechts signiert "Rud. Schick".

Der Berliner Genre-, Bildnis- und Landschaftsmaler Rudolf Schick begann seine Ausbildung bei Wilhelm Schirmer. In den Jahren 1864/66 verbrachte er einen ersten Studienaufenthalt in Italien, dem zahlreiche weitere folgten. In Rom lernte er auch Arnold Böcklin kennen, mit dem er ein freundschaftliches Verhältnis pflegte, und den er bei der Ausführung seiner Wandgemälde im Naturhistorischen Museum in Basel unterstützte.

Dänisch
19. Jh. Küste von Sorrent
Los 6092

Nachverkaufspreis
900€ (US$ 1,023)

Details

Los merken

19. Jh. Küste von Sorrent.
Öl auf Leinwand. 31,5 x 41 cm.


Sørensen, Carl Frederik
Segelschiff vor der Küste Dänemarks
Los 6094

Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,136)

Details

Los merken

Segelschiff vor der Küste Dänemarks.
Öl auf Malkarton. 25,5 x 35,5 cm. Unten links monogrammiert und signiert "C. F. S. 1845".


Dänisch
um 1850. Blick auf das Tal der Rhône gegen Avignon
Los 6095

Nachverkaufspreis
800€ (US$ 909)

Details

Los merken

um 1850. Blick auf das Tal der Rhône gegen Avignon.
Öl, teils in der nassen Farbe gekratzt, auf Papier, auf Pappe kaschiert. 15,7 x 23,5 cm. Unten links undeutlich bezeichnet.


Lot 6097, Auction  126, Dalsgaard, Christen, Studie mit Wiesengräsern

Dalsgaard, Christen
Studie mit Wiesengräsern
Los 6097

Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,136)

Details

Los merken

Studie mit Wiesengräsern.
Öl auf grau grundiertem Papier. 35,3 x 28 cm. Verso bezeichnet "C. Dalsgaard". Um 1840.


Papperitz, Gustav Friedrich
Wildbach beim Weißritzgrund bei Dresden
Los 6105

Nachverkaufspreis
1.200€ (US$ 1,364)

Details

Los merken

Wildbach im Gebirge.
Öl auf Papier, auf festen Karton aufgezogen. 50 x 40 cm. Rechts unten mit schwer leserlicher geritzter Datierung "30. Aug. 1858".

Der Landschaftsmaler und Radierer Gustav Friedrich Papperitz war in Dresden Schüler von Johan Christian Clausen Dahl. Anschließend studierte er in München bei Carl Rottmann und bildete sich zwischen 1838 und 1841 in Rom weiter. In der Folgezeit bereiste Papperitz Norwegen und Spanien, wo er 1851 längere Zeit verblieb. Zurück in seiner Heimatstadt Dresden tat er sich vor allem als Landschaftsmaler hervor.

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (verso mit dem Nachlassstempel).
Sammlung Oskar Schütz, Dresden (Schwiegersohn des Künstlers).
Rudolf Bangel, Frankfurt a. M., Sonderversteigerung Nachlass Gustav Friedrich Papperitz, Auktion Nr. 993 am 27. Januar 1920, Los 16 (mit Abb. auf Tafel II).
Privatsammlung Rheinland.

Erhardt, Georg Friedrich
Kinderbildnis des Hans von Faber du Faur
Los 6109

Nachverkaufspreis
900€ (US$ 1,023)

Details

Los merken

Kinderbildnis des Hans von Faber du Faur im schwarzen Samtanzug mit weißem Kragen
Öl auf Leinwand. 49 x 39,5 cm. Um 1869.

Hans von Faber du Faur war der Enkel von Christian Wilhelm von Faber du Faur. Er wurde später selber Maler.

Provenienz: Aus dem Besitz von Karin von Faber du Faur, Hamburg.
Privatbesitz Hamburg.

Baagøe, Carl Emil
Ansicht des Hafens von Helsingør mit Schloss Kronburg
Los 6110

Nachverkaufspreis
3.000€ (US$ 3,409)

Details

Los merken

Ansicht des Hafens von Helsingør mit Schloss Kronburg.
Öl auf Leinwand. 32 x 47 cm. Unten links signiert und datiert "Carl Baagøe 1890".


Neumann, Carl
Abendstimmung am Meer
Los 6111

Nachverkaufspreis
2.000€ (US$ 2,273)

Details

Los merken

Abendstimmung am Meer.
Öl auf Leinwand. 35 x 51,7 cm. Unten rechts undeutlich signiert, verso auf dem Keilrahmen signiert und datiert "Carl Neumann 1874.".


Lot 6113, Auction  126, Hummel, Carl Maria Nikolaus, Tal in den Tiroler Alpen mit kleinem See.

Hummel, Carl Maria Nikolaus
Tal in den Tiroler Alpen mit kleinem See.
Los 6113

Nachverkaufspreis
1.200€ (US$ 1,364)

Details

Los merken

Tal in den Tiroler Alpen mit kleinem See.
Öl auf Leinwand, auf Karton kaschiert. 32,6 x 50,5 cm. Unten links signiert, datiert und undeutlich bez. "C. Hummel 1854 bei G...".



Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.

Kiærskou, Frederik Christian Jakobsen
Alpenlandschaft bei Untertein in Tirol
Los 6115

Nachverkaufspreis
400€ (US$ 455)

Details

Los merken

Alpenlandschaft bei Untertein in Tirol.
Öl auf Leinwand. 24 x 32,6 cm. Unten links signiert "F C Kierskou".


Bertin, Alexandre Charles
"Une source dan les Alpes": Quelle in den Alpen
Los 6117

Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,136)

Details

Los merken

"Une source dans les Alpes": Quelle in den Alpen.
Öl auf Leinwand. 32,7 x 46 cm. Unten rechts signiert "A. Bertin", verso auf der Leinwand eigenh. bez. und signiert "Une source dans les Alpes / A. Bertin".


Hofstetten, Franz Xaver von
Voralpenlandschaft mit einem Hirten und seinem Vieh
Los 6119

Nachverkaufspreis
1.800€ (US$ 2,045)

Details

Los merken

Voralpenlandschaft mit einem Hirten und seinem Vieh.
Öl auf Leinwand, doubliert. 47,5 x 60,5 cm. Rechts unten signiert und datiert "v[on] Hofstetten 1840".

Franz Xaver von Hofstetten studierte zunächst an der Münchener Universität, begann aber schon relativ früh, sich der Landschaftsmalerei zu widmen. Er stellte erstmals 1830/31 seine Werke in einer Serie von sieben Landschaften im Rahmen der Ausstellung des Kunstvereins München aus. Von Hofstettens Landschaften sind meist von seinen Reisen in Südbayern und Österreich inspiriert.

Provenienz: Hampel, München, Auktion am 29. März 2009, Los 407 (mit Abb.).
Privatsammlung Polen.

Schleich d. J., Eduard
Alpenlandschaft mit Sennerhütten
Los 6122

Nachverkaufspreis
1.500€ (US$ 1,705)

Details

Los merken

Alpenlandschaft mit Sennerhütten.
Öl auf Leinwand. 44 x 74 cm. Unten links signiert (in die nasse Farbe geritzt) "E Schleich", verso auf dem Keilrahmen mit dem Stempel des Rahmenmachers Anton Chramosta, Wien (zur Stadt Düsseldorf, Kärntner Str. 48).


Skarbina, Franz
"Ave Maria": Frau mit Rosenkranz auf dem Friedhof in Schenna, Südtirol
Los 6123

Nachverkaufspreis
4.000€ (US$ 4,545)

Details

Los merken

"Ave Maria": Frau mit Rosenkranz auf dem Friedhof in Schenna, Südtirol.
Öl auf Leinwand. 69,5 x 98,5 cm. Unten links signiert "F. Skarbina", in der Darstellung bezeichnet "Ave M[aria?]" sowie verso von fremder Hand bezeichnet "Fr Skarbina / Ave-Maria".

In diesem atmosphärisch dichten Gemälde richtet Franz Skarbina seinen Blick auf eine stehend, betende Frau, die, einen Rosenkranz in den Händen, einen Friedhofsweg in einem Südtiroler Dorf beschreitet. Der Bildtitel „Ave Maria“ verweist nicht nur auf das stille Gebet, sondern verleiht der gesamten Szene eine sakrale, fast liturgische Aura. Die Frau trägt eine einfache Südtiroler Tracht. Die Frontalität mit der sie dem Betrachter entgegentritt, lässt ihn an ihrer privaten Andacht teilhaben. Die Abendstimmung mit zartem Rosa am Himmel verleiht dem Bild eine melancholisch-harmonische Grundstimmung.
Skarbina war nachweislich zwischen 1881 und 1896 mehrfach in Südtirol tätig. Aus dieser Phase stammen mehrere Friedhofsdarstellungen, darunter auch das kleinere Werk Friedhof in Schenna" (Bassenge Auktion 120, Los 8004). Wie in „Friedhof in Schenna“ wird auch hier die Frau aus einfühlsamer Distanz gezeigt, eingebettet in eine Landschaft, die trotz des Todesmotivs Trost und Ruhe ausstrahlt. Skarbinas Arbeiten aus dieser Schaffensphase stehen noch spürbar im Zeichen des von Adolph Menzel geprägten Realismus, doch offenbart sich zugleich bereits ein feines Gespür für Stimmungen, Übergänge und psychologische Tiefe - Merkmale, die sein Werk später zunehmend bestimmten.

Provenienz: Hugo Helbing, München, Gemäldesammlung Prof. Albert Schmidt, München; ferner Gemälde aus den Nachlässen Prof. Franz Skarbina, Berlin [...] Kunstmaler F. Pernat , Auktion am 18. Oktober 1913, Los 203 ("Ave Maria").
Berliner Privatbesitz.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin

Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr

Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com

Impressum
Datenschutzerklärung
© 2024 Galerie Gerda Bassenge


Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin

Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr

Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com

Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge