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Bacchanal. Kupferstich auf zwei zusammengefügten Bögen, nach Domenico Campagnola. 43,9 x 56,9 cm. B. XV, S. 501, 5, Nagler 9, Passavant 5, Bury 3.
Bemerkenswert ist die untersetzte Figur am rechten Bildrand, die die tanzende Prozession anführt und gewissermaßen als eine Parodie von Amor erscheint. Die Darstellung folgt einer Zeichnung in den Florentinischen Uffizien, die ehemals Lorenzo Leonbruno zugeordnet war, heute aber mit Domenico Campagnola zusammengebracht wird. Sie gilt als Campagnolas größte Zeichnung, und es wird deshalb vermutet, dass sie als Vorlage für einen Kupferstich bestimmt war. - Ganz ausgezeichneter, prägnanter, wenngleich wohl späterer Druck, an den Seiten mit schmalem Rand, unten und oben jeweils unter leichtem Darstellungsverlust beschnitten. Leichte altersspurig und fleckig, vertikale Mittelfalte, dort mit einigen Ausbesserungen, kleine Randschäden und -einrisse, diese teils ausgebessert bzw. hinterlegt, die untere linke Eckenspitze sowie die obere rechte Ecke wieder angesetzt und hinterlegt, einige Stellen in der Mitte mit sorgsamen Federeinzeichnungen, weitere geringe Erhaltungsmängel, im Gesamteindruck noch gut. Selten, Bury nennt lediglich drei Exemplare in öffentlichem Besitz.
Los 5219Sanuto, Giulio
Bacchanal mit Satyrn und Nymphen
Auktion 110
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,667)
Bacchanal mit Satyrn und Nymphen. Kupferstich nach Domenico Campagnola. 45,6 x 55,8 cm. B. XV, S. 501, 5, Nagler 9, Passavant 5, Bury 3.
Die Darstellung folgt einer Zeichnung in den Florentinischen Uffizien, die ehemals Lorenzo Leonbruno zugeordnet war, heute aber mit Domenico Campagnola zugeschrieben ist. Mit der Adresse von Giovanni Orlandi, die so nicht in der Literatur verzeichnet ist. Ganz ausgezeichneter, prägnanter, wenngleich wohl späterer Druck bis an die Einfassungslinie geschnitten, bzw. links und rechts mit feinem Rändchen. Insgesamt etwas angeschmutzt und braunfleckig, vertikale Faltsspur mit hinterlegten Randeinriss oben, kleinere Randläsuren sowie teils hinterlegten kurzen Randeinrissen, rechte obere Ecke wiederangefügt, auf Bütten aufgezogen, sonst gut. Selten, Bury nennt lediglich drei Exemplare in öffentlichem Besitz.
Venus und Adonis. Kupferstich. 54,3 x 42 cm. 1559. Nicht bei Bartsch, Nagler 7. Wz. Wappen mit Meerjungfrau und Stern.
Das seltene Hauptblatt Sanutos in einem guten, tonigen, wenngleich etwas unscharfen Druck mit der vollen Darstellung. In einer zeitgenössischen Montage (das Papier des Fensterpassepartouts weist genau dasselbe Wasserzeichen auf wie Sanutos Kupferstich), entlang der äußersten Ränder etwas gebräunt, etwas knitterfaltig, leichte Gebrauchsspuren, sonst in sehr schöner, ursprünglicher Erhaltung.
Los 5245Sanuto, Giulio
Apoll und Marsyas
Auktion 107
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,667)
Apollo und Marsyas. Kupferstich von zwei (von insgesamt drei) Platten. 51,3 x 79,5 cm. Bury 5.
Ausgezeichneter Druck von der linken und mittleren Platte der Komposition, die ursprünglich von drei Platten gedruckt werden sollte. Links mit der Einfassungslinie, oben und unten mit der Einfassungslinie, teils knapp innerhalb dieser geschnitten, die rechte (eigentlich die mittlere) Druckplatte am rechten Rand um ca 3 cm beschnitten. Alt montiert, insgesamt etwas fleckig und angestaubt, vereinzelte Oberflächenbereibungen, kleinere Einrisse und weitere geringe Erhaltungsmängel, sonst gut. Selten.
Pietà. Kupferstich nach Michelangelo. 21,6 x 27,6 cm. Bury 8, Passavant 8. Wz. Hand.
Mit der Verlegeradresse von Antonio Salamanca. Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck, an den Seiten mit Rand, oben und unten mit Rändchen um die Einfassungslinie, teilweise mit Spuren der Plattenkante. Oben und unten angesetztes Bütten, unauffällige vertikale Mittelfalte, verso Bleistiftannotationen und Spuren alter Montierung, geringe Alters- und Gebrauchsspuren, sonst sehr schön erhalten. Selten.
Los 5252Sanuto, Giulio
Christus auf dem Wasser wandelnd
Auktion 104
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.875€ (US$ 7,639)
Christus auf dem Wasser wandelnd. Kupferstich. 24,8 x 34,6 cm. (1548). "Ant. Sala. Excudebat". Unbeschrieben. Wz. Kreis (undeutlich).
Das graphisch dicht bearbeitete Blatt wurde von Michael Bury dem Œuvre von Sanuto zugeschrieben. Die rudimentäre, beinahe grob eingesetzte Kupferstichtechnik erinnert etwa an Sanutos Darstellung der "Pietà" oder "Apollo in seinem Sonnenwagen" (Bury 8 und 7), in denen er sich ebenfalls der engen Parallellagen und kräftigen Kreuzschraffuren bedient, die zu einem flächigen und dabei flirrenden Geflecht erwachsen. Wie die beiden Exemplare im British Museum, trägt vorliegendes Exemplar die Adresse von Antonio Salamanca. Giulio Sanuto kam als uneheliches Kind des Cavaliere Francesco di Angelo Sanuto (1494-1556) in Venedig zur Welt und entstammte somit einer einflussreichen Patrizierfamilie. Genaue Umstände über Leben und Wirken Giulios sind indes kaum bekannt. - Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck meist mit den Spuren eines Rändchen um die Einfassungslinie, sonst bis an diese geschnitten. Leichte Leimspuren verso, unten kleiner hinterlegter Randeinriss, unbedeutende Gebrauchsspuren, sonst tadellos. Aus der Sammlung Luciana Simonetti (Lugt 3616).
L'enfant monstrueux (Die Mißgeburt). Kupferstich. 24 x 18,5 cm. 1540. B. XV, 500, 3; Bury 1990, 1. Wz. Anker im Kreis mit aufgesetztem Stern (Woodward 159-160, Venedig, 1563-65).
Der vorliegende außerordentlich seltene Kupferstich ist die erste datierte Arbeit Sanutos. Das Blatt stellt ein wirkliches Ereignis dar, die Geburt eines mißgebildeten Kindes, das am 18. Oktober 1540 in Venedig von einer deutschen Mutter geboren wurde. Möglicherweise ist der Stich auch kurz nach diesem Ereignis entstanden, jedoch weist die recht anspruchlose und schlichte technische Behandlung das Blatt als eine Erstlingsarbeit Sanutos aus. Der Künstler bediente sich einer technisch noch wenig verfeinerten Stichmanier, die lange parallele Strichlagen und wellenförmige Linien bevorzugt, nur die Wand hinter der von der Geburt erschöpften und verzweifelten Mutter und ihrer Gehilfin ist durch eine dichte Kreuzschraffur artikuliert. Die Szene spielt sich in einem kargen, sparsam möblierten Raum ab. Eine anmutige, junge Dienerin mit kunstvoll frisiertem Haar - ein wohl bewußt gewählter Kontrast zu dem mißgestalteten Kind - , hält den deformierten Säugling mit dem Zyklopenauge, der zuvor in einem Wascheimer gebadet wurde. Die dreiteilige Schrifttafel schildert das unglückliche Schicksal des Mädchens in Versform, das sich beklagt, geboren zu sein und die Hoffnungen der Eltern enttäuscht zu haben.
Michael Bury hat darauf hingewiesen, daß die Darstellung von sogenannten Monstra in der Druckgraphik des 15. und 16. Jahrhunderts keine ungewöhnliche Praxis gewesen ist und erwähnt eine Reihe von Beispielen, die von deutschen Einblattdrucken des 15. Jahrhunderts bis zu einem Kupferstich Marcantonio Raimondis (B.XV, 446) reichen. Es mag nicht verwundern, daß diese Art von Darstellungen verstärkt in einem Jahrhundert auftreten, wo sich die Kunst-und Wunderkammer einer großen Blüte erfreuten. Die schmale Gratwanderung zwischen Naturwunder und wunderlicher, furchterregender Monstrosität und dem daraus resultierenden inhaltlichen Spannungsfeld erzeugte eine Kunstform, die viele faszinierte und in ihren Bann zog.
Das Blatt ist von größter Seltenheit. Bury weist lediglich zwei Exemplare nach, die sich im Ashmolean Museum in Oxford und im British Museum in London (erheblich beschädigtes Exemplar) befinden. M. Bury. Giulio Sanuto. A Venetian Engraver of the Sixteenth Century. Edinburgh 1990, S. 42, Nr. 1. Ein weiteres Exemplar in der Sammlung Georg Baselitz weist bereits eine kleine Beschädigung an der linken unteren Plattenkante auf. Siehe Katalog Le Beau Style. bearb. R.M. Mason, N. Strasser. Genf, 2002, Nr. 118, S. 271. - Ganz ausgezeichneter, klarer und nuancierter Druck mit gleichmäßigem, ca 30-60 mm breitem Rand um die Plattenkante und somit in diesem Zustand wohl einzigartig. Geringfügig fleckig, minimale Altersspuren, sonst museales, unbehandeltes Exemplar.
Los 5265Sanuto, Giulio
Apoll und Marsyas
Auktion 101
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,667)
Apollo und Marsyas. Kupferstich von zwei (von insgesamt drei) Platten. 51,3 x 79,5 cm. Bury 5.
Ausgezeichneter Druck von der linken und mittleren Platte der Komposition, die ursprünglich von drei Platten gedruckt werden sollte. Links mit der Einfassungslinie, oben und unten mit der Einfassungslinie, teils knapp innerhalb dieser geschnitten, die rechte (eigentlich die mittlere) Druckplatte am rechten Rand um ca 3 cm beschnitten. Alt montiert, insgesamt etwas fleckig und angestaubt, vereinzelte Oberflächenbereibungen, kleinere Einrisse und weitere geringe Erhaltungsmängel, sonst gut. Selten.
Los 5266Sanuto, Giulio
Perseus und Andromeda
Auktion 101
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
10.625€ (US$ 11,806)
Perseus und Andromeda. Kupferstich, nach Tizian Vecellio. 31,4 x 51 cm. Mit der Verlegeradresse "Ferrando Berteli excudebat". Burri 11. Wz. Anker im Kreis mit Stern (vgl. Woodward 161 ff.).
Nach dem Gemälde Tizians für Philipp II. In dieser Erhaltung und Druckschönheit dem Blatt im British Museum vergleichbar, wobei unser Blatt nicht beschnitten ist und mit sehr schönen Randverhältnissen vorliegt. Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger, jedoch stellenweise geringfügig trockener Druck mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie, oben teils bis an diese geschnitten, links und unten Spuren der Plattenkante. Minimal fleckig, geglättete Mittelfalte, Trockenfältchen, entlang der Ränder minimal verbräunt, Ränder umlaufend hinterlegt, weitere Gebrauchsspuren und vereinzelt kleinere Ausbesserungen, sonst ingesamt noch gut. Aus der Sammlung Richard Jung (Lugt 3791). Von größter Seltenheit.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“
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