Artist Index: Alberti, Cherubino

Bildnis Heinrichs IV. von Frankreich in allegorischer Rahmung. Kupferstich. 39,8 x 25,8 cm. 1595. B. XVII, S. 93,124.

Ganz ausgezeichneter Druck mit zartem Plattenton und mit schmalem Rand um die markant zeichnende Facette. Schwach nur fleckig, verso leichte horizontale Mittelfalte mit weiteren zarten Fältchen, leichte Vertikalspur, verso kleine Bleistiftannotationen sowie kleine Klebereste, sonst sehr gut erhalten. Aus der Sammlung Friedrich August II. von Sachsen (Lugt 971).

Römischer Krieger.
Feder in Braun, braun laviert, über Rötel, verso die Konturen in brauner Feder nachgezeichnet. 22,7 x 14,1 cm.

Die Studie ist ein charakteristisches Beispiel für die furiose Zeichentechnik Cherubino Albertis. Stilistisch vergleichbare Federzeichnungen finden sich etwa in der National Gallery of Scotland in Edinburgh (Entwurf für eine Lunette, Inv.Nr. D905) oder in den Uffizien in Florenz (Putto, Inv. Nr. 897F oder Fliegender Engel, Inv. Nr. 92205).

Provenienz: Privatsammlung New York.

Der hl. Hieronymus, in der Wüste lesend. Kupferstich nach Michelangelo. 47,8 x 34,6 cm. 1575. B. XII, S. 69, 54 II. Wz. Pilger im Schild.

Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck bis an die Einfassungslinie geschnitten, das Privileg gelöscht. Verso schwache geglättete Mittelfalte, kleine unauffällig ausgebesserte Randläsuren, die obere linke Eckenspitze ergänzt, die untere rechte Ecke wieder angesetzt, kleine ausgebesserte Läsur rechts des Löwenkopfes, geringe Leimspuren verso, sonst sehr gut erhalten. Sehr selten.

Zwei verdammte Seelen kämpfen miteinander. Kupferstich nach Michelangelo Buonarotti. 32,9 x 16,5 cm. B. XVII, S.75, 70 II. Wz. Wappen mit Baum über Dreiberg (?).

Figurenstudien aus dem Jüngsten Gericht Michelangelos in der Sixtinischen Kapelle. Prachtvoller Druck mit feinem Rand um die Plattenkante. Nur geringe Gebrauchsspuren, entlang des unteren Randes unmerkliche und sehr sorgfältige Ausbesserungen, sonst sehr schön erhaltenes Exemplar.

Der hl. Christopherus. Kupferstich. 31,2 x 22 cm. B. 49. Wz. Anker im Kreis mit sechszackigem Stern.

Ganz ausgezeichneter, prägnanter Druck mit zarten Wischkritzeln und delikatem Plattenton, mit breitem Rand. Lediglich geringfügig angestaubt, winziges Fleckchen rechts außen, verso gegelättete Mittelfalte sowie weitere Knitterspuren, schwache Bleistiftannotation im unteren weißen Rand, kleiner Wassertropfen oben rechts im Papier, sonst tadellos schön erhalten.

Entwürfe für einen Messergriff mit Grotesken und Nackten. Kupferstich nach Entwürfen von Francesco Salviati. 25,2 x 11,5 cm. B. XVII, 111, 172.

Wohl noch vor der bei Bartsch genannten Nummer "XCVI". Prachtvoller, toniger Druck mit schmalem Rand um die scharfzeichnende Plattenkante. Minimal gebrauchsspurig, sonst in tadellos schöner Erhaltung. Beigegeben von Enea Vico der Kupferstich "Der Disput der Musen" (B. 28), von Giorgio Ghisi zwei Kupferstiche "Cupido und Psyche" (B. 45) und "Venus und Vulkan" (B. 35).

Einer der Ignudi: Männlicher Akt, sitzend, nach links gewendet. Radierung nach Michelangelo Buonarroti. 32,2 x 22 cm. Um 1573. B. XVII, 103, 148.

Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rändchen. Minimal fleckig sowie schwach gebräunt, in der Montage einer unbekannten Sammlung, sonst sehr gut erhalten.

Der Erzengel Raphael führt den jungen Tobias. Kupferstich mit Radierung nach Pellegrino Tibaldi. 31,7 x 21,1 cm. 1575. B. 58. Wz. Gekreuzte Pfeile.

Sehr guter Druck mit der Adresse von Nicolaes van Aelst, mit feinem Rand um die Plattenkante. Geringfügig stockfleckig, minimal vergilbt, sonst sehr gut.

Der hl. Christopherus. Kupferstich. 31,3 x 22 cm. B. 49. Wz. Undeutlich.

Ganz ausgezeichneter, prägnanter Druck bis an die Einfassungslinie bzw. die Darstellung geschnitten. Leichte Mittelfalte verso, einzelne unauffällige Randläsuren, dünne Stellen sowie geringe Montierungsreste verso, sonst sehr schönes Exemplar. Verso wohl mit einer alten Colnaghi-Lagernummer.

Der gefesselte Prometheus. Kupferstich nach Michelangelo. 42,5 x 28 cm. 1580. B. 92 I (von II). Wz. Dreiberg im Kreis.

Mit dem Datum und des Künstlers Namen, jedoch vor dem lateinischen Text unterhalb der Stichkappe. Prachtvoller und nuancierter Druck mit zartem Plattenton und zarten Wischspuren, mit breitem Rand um die distinkt zeichnende Plattenkante. Vornehmlich im weißen Rand leicht fleckig, dort teils leicht gebrauchsspurig sowie einzelne kleine Randläsuren, verso leichte Mittelfalte, sonst sehr schönes und original erhaltenes Exemplar. Selten.

Laboris Merces (Allegorie des Sieges). Kupferstich. 20,8 x 14,2 cm. 1628. B. 136, Le Blanc 155 II.

Ganz ausgezeichneter, klarer Druck mit zahlreichen Wischkritzeln und zartem Plattenton und mit schmalem Rändchen um die Plattenkante. Unten ein hinterlegter Randeinriss sowie eine Knickspur in der unteren linken Ecke, oben dünne Stellen, sonst sehr gut erhalten.

Zwei Wandfriese mit Groteskenornament und Bildschmuck für den Palazzo Pallavicini Rospigliosi in Rom.
2 Zeichnungen in brauner Feder, braun laviert, alt auf ein Albumblatt wohl des 16. Jh. montiert (oben rechts auf dem Papier mit alter Numerierung "126"). 10,3 x 23,8 cm und 9,5 x 28,6 cm. Um 1611.

Die Zeichnung ist ein Entwurf für eine Dekoration, die im Auftrag Kardinal Scipione Borgheses für den Palazzo Pallavicini Rospigliosi auf dem Quirinal seit 1611 entstand. Der Greif und der Adler des Borghese Wappens sind oben links sichtbar. Die Zuschreibung an Cherubino Alberti wurde von Keith Andrews, Edinburgh mündlich bestätigt. In der National Gallery of Scotland, Edinburgh befinden sich vergleichbare Zeichnungen des Künstlers.

Christus am Ölberg. Kupferstich nach Rosso Fiorentino. 39 x 27,8 cm. 1628. B. 17. Wz. Undeutlich.

Ganz ausgezeichneter, prägnanter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie, links an diese geschnitten, unten mit dem Schriftrand. Schwache Gebrauchsspuren, kleines Fleckchen links des Privilegs, winziger Knick in der unteren rechten Ecke, verso unauffällig geglättete Mittelfalte, kleine Montierungsrestchen verso, sonst sehr schön erhalten.

Sitzender Jüngling, nach links gewandt. Kupferstich nach Michelangelo. 31,3 x 21 cm. B. 150, Meyer, Allgemeines Künstler-Lexikon I, 212, 159 II (von IV).

Der Hauptbestandteil von Cherubinos umfangreichem druckgraphischen Oeuvre ist in dem Zeitraum zwischen 1571 und 1590 entstanden und umfasst religiöse und mythologische Sujets, Ornamentstiche, Bildnisse und Darstellungen nach der Antike. Neben einer Gruppe von Blättern nach eigener Erfindung, fertigte Cherubino eine stattliche Zahl von Reproduktionsstichen nach berühmten Meistern seines Jahrhunderts wie Polidoro da Caravaggio, Raphael, Michelangelo, Salviati, Taddeo und Federico Zuccaro und anderen Künstlern an. Er entwickelte einen technisch versierten, routinierten und gefälligen Gravierstil, der es ihm ermöglichte, die stilistische Eigenart seiner Modelle getreu wiederzugeben.
Der vorliegende Stich, das Schlußblatt einer Folge von vier Kupferstichen nach den Ignudos Michelangelos auf dem Gesims der Sixtinischen Kapelle in Rom, zeichnet sich durch die Vielfalt der angewandten graphischen Ausdrucksmittel und durch seine lebhafte innere Dynamik aus. Bartsch gab die Abfolge der Druckzustände irrtümlich wieder. Offenbar hatte ihm nur ein späteres, von Thomassin überarbeitetes Exemplar vorgelegen. Die Folge erschien zuerst im Verlag des Antonio Lafreri (um 1512 - 1577). Im ersten Druckzustand ist unser Blatt ohne Schrift. Im zweiten, hier vorliegenden Etat trägt der Kupferstich die Adresse des Verlegers Orlandi und das Datum 1602 und ist somit als eine zu Lebzeiten Cherubinos edierte Auflage ausgewiesen. Kurioserweise erwähnte Orlandi den Namen des Stechers nicht. Erst in den beiden weiteren Auflagen von Philippe Thomassin und Giovanni Giacomo Rossi (Druckzustand III und IV) erscheint der Name Albertis. - Prachtvoller, toniger und fein differenzierter Druck mit gleichmäßigem Rand um die deutlich zeichnende Plattenkante. Leichte Gebrauchsspuren, sonst vorzüglich erhalten.