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Lot 7181, Auction  126, Dienst, Rolf-Gunter, Momentetagebuch 19.4.67 - Natascha S. not at 44 W 17, New York City, 34

Dienst, Rolf-Gunter
Momentetagebuch 19.4.67 - Natascha S. not at 44 W 17, New York City, 34
Los 7181

Nachverkaufspreis
700€ (US$ 795)

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"Momentetagebuch 19.4.67 - Natascha S. not at 44 W 17, New York City, 34''
Acryl auf Leinwand. 1967.
120 x 90 cm.
Verso mit Pinsel in Rot signiert "R. G. Dienst" und betitelt sowie mit Richtungspfeil.

Pulsierende amorphe Formen in leuchtender Tonalität auf intensiv grünem Grund setzen die Vitalität der Farbe als bestimmendes Element ins Zentrum der Komposition, während die vom Künstler erfundenen skripturalen Kürzel nur wie Ornamente am Rand der oberen Farbform auftreten. Das Gemälde entstand während Diensts Gastdozentur an der New York University, New York. Er lebte, malte und schrieb damals im legendären Chelsea Hotel, welches in jenen Jahren als Künstlerresidenz bekannt war. Vor allem aber besuchte er die Ateliers der New
Yorker Pop-Art-Künstler (vgl. Rolf Gunter Dienst. Mein Gedicht heißt Farbe, Köln 2016, S. 163).

Provenienz: Winterberg, Heidelberg, Auktion 16.05.2020, Lot 395
Privatbesitz Süddeutschland

Lot 7182, Auction  126, Hans, Rolf, weiß-rot

Hans, Rolf
weiß-rot
Los 7182

Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,136)

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"weiß-rot"
Öl auf Leinwand. 1962.
69 x 58,3 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz (schwer lesbar) signiert "R Hans" und datiert, verso mit Pinsel in Schwarz nochmals signiert, datiert und betitelt.

Als Autodidakt beginnt Rolf Hans erst 1958 mit seiner malerischen Tätigkeit. In Anlehnung an den Tachismus entstehen bald die Werke seiner ersten Schaffensphase. Bis 1965 entwickelt er die sogenannte Werkgruppe der Fleckenbilder. Darin erforscht Hans die Ausdruckskraft von Farbe, Form und Material mittels organisch geformter Farbflächen („Flecken“). Die Stilmittel des Informel und seiner bekannten Vertreter beeinflussen diese Werkphase ebenso wie die Farbtheorien von Johann Wolfgang von Goethe, Philipp Otto Runge, Johannes Itten und Heinz Kreutz.

Provenienz: Privatbesitz Wiesbaden

Lot 7186, Auction  126, Böhm, Hartmut, Quadratrelief 11,25° - Schrägkreuz (Aus: Visuell veränderliche Struktur)

Böhm, Hartmut
Quadratrelief 11,25° - Schrägkreuz (Aus: Visuell veränderliche Struktur)
Los 7186

Nachverkaufspreis
3.000€ (US$ 3,409)

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Quadratrelief 11,25° - Schrägkreuz (Aus: Visuell veränderliche Struktur)
Plexiglasrelief in Orig.-Plexiglaskasten. 1966/68.
45 x 45 x 4 cm.
Rückseitig auf dem Plexiglaskasten auf Klebeetikett signiert, dort mit typographischen Editionsangaben. Auflage 30 num. Ex.

Mathematisch-geometrische Grundprinzipien bestimmen Böhms konstruktive Arbeiten. Die Strenge des weißen Plexiglases bereichert er um eine geradezu poetische Bewegtheit, die durch das Relief zieht. So steht die rationale Klarheit einer ausgeprägten sinnlichen Anmutung und ästhetischen Wirkung gegenüber. Sehr schönes Exemplar im originalen Objektkasten des Künstlers.

Lot 7187, Auction  126, Piene, Otto, Ohne Titel

Piene, Otto
Ohne Titel
Los 7187

Nachverkaufspreis
4.000€ (US$ 4,545)

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Ohne Titel
Gouache, Mischtechnik und Feuerspuren auf Velin. 1966.
50 x 70 cm.
Oben rechts mit Bleistift signiert "OPiene" (ligiert) und datiert.

Charakteristische Feuergouache von wunderbar intensiver Farbigkeit. Piene verwendete für diese besondere Technik unterschiedlichste Materialien wie Papier, Leinwand oder Metallplatten, die er mit einer speziellen Mischung aus Pigmenten und Bindemitteln präparierte. Anschließend entzündete er das Material, um den gewünschten Effekt von Feuer und Rauch zu erzielen. Die Farben und Texturen, die durch das Verbrennen der Pigmente entstanden, waren unvorhersehbar, der Entstehungsprozess damit immer zu einem guten Teil unberechenbar. Das Feuer als Element der Transformation und des Wandels faszinierte Piene, der seine Feuergouachen als eine Art Performance ansah, bei der das Feuer als kreativer Partner fungierte.

Provenienz: Sammlung Marisa Perret-Rezzonico, Genf
Sotheby's, Online-Auktion Swiss Fine Art, 05.-12.12.2023, Lot 80
Privatbesitz Süddeutschland

Lot 7200, Auction  126, Glöckner, Hermann, Ohne Titel (Variante zur Folge 10 Handdrucke)

Glöckner, Hermann
Ohne Titel (Variante zur Folge 10 Handdrucke)
Los 7200

Nachverkaufspreis
500€ (US$ 568)

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Ohne Titel (Variante zur Folge 10 Handdrucke)
Farbige Monotypie auf Japan. 1963/64.
36 x 50 cm.
Verso zweifach mit dem Künstlersignet "HG", zweifach datiert und (schwer lesbar) bezeichnet

Glöckner schreibt zum Entstehen dieser Werkgruppe, sie umfasse "Abdrucke von einer Linolfläche, die kurvig zerschnitten und teilweise auseinandergezogen war, so daß die Schnittspuren selbst grafische Formen bildeten. Auch diese Flächen sind mit Wasserfarben eingestrichen und so gedruckt worden, daß die Platte auf dem Tisch lag und das Papier aufgelegt wurde. Das Papier war teilweise trocken, teilweise feucht. Es wurde viel experimentiert, mit verschiedenen Farben gearbeitet." (Hermann Glöckner. Ein Patriarch der Moderne, Hrsg. John Erpenbeck, Berlin 1983, S. 80, zit. nach skd.museum, Zugriff 17.09.2025). Ganz prachtvoller, ausdrucksstarker Druck mit Rand.

Lot 7210, Auction  126, Gustavo, La Secretaria

Gustavo
La Secretaria
Los 7210

Nachverkaufspreis
1.200€ (US$ 1,364)

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"La Secretaria"
Öl auf Leinwand. 1970.
73 x 100 cm.
Verso mit Kreide in Braun signiert "GUSTAVO", datiert, betitelt, mit den Maßangaben, der Künstleradresse "Portals Nous - Mallorca" sowie bezeichnet "5".

Eine intensive Farbigkeit und klare, stilisierte Formen, humorvoll kombiniert, kennzeichnen die frühe Arbeit des Künstlers, entstanden während seines Aufenthaltes auf Mallorca um 1970. Zu dieser Zeit beginnt er allmählich, seine charakteristische Formensprache zu entwickeln und findet zu klaren Konturen und geometrisierten Formen. Er schloss Verträge mit den Galerien Sala Pelaires in Palma de Mallorca und Layentana in Barcelona. Da er mit seiner Kunst die politische Situation in Spanien während der Franco-Diktatur anprangerte, wurden einige seiner Werke von den faschistischen Machthabern zerstört, 1971 brachte er sich in Berlin in Sicherheit. Als Durchbruch für seine internationale Karriere gilt die Retrospektive von 1986 in der Bonner Redoute.

Provenienz: Galerie Rudolf Schoen, Berlin (mit deren Klebeetikett verso)
Privatbesitz Berlin

Saura, Antonio
Dora Maar Visitada I-V
Los 7215

Nachverkaufspreis
3.500€ (US$ 3,977)

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Dora Maar Visitada I-V
5 Bl. Farblithographie mit Zinkographie auf festem Velin. 1986.
65 x 50 cm (Blattgröße).
Alle signiert "SAURA". Auflage 140 num. Ex.
Weber-Caflisch/Cramer 420-424.

Im Jahr 1983 entstand Sauras erster Dora-Maar-Zyklus, ausgestellt in der Galerie Stadler, Paris, dem die vorliegenden Portraitlithographien folgten. Die Kompositionen zeigen sich auch als Hommage an Picasso. Die komplette Folge von Lithographien, herausgegeben in einer Gesamtauflage von 160 Exemplaren vom Atelier Clot, Paris, mit dessen Blindstempel unten rechts. Gedruckt bei Clot, Bramsen & Georges, Paris. Ganz prachtvolle, farblich schön abgestimmte Drucke der formatfüllenden Kompositionen.

Lot 7217, Auction  126, Antes, Horst, Kopf

Antes, Horst
Kopf
Los 7217

Nachverkaufspreis
3.000€ (US$ 3,409)

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Kopf
Mischtechnik und Collage mit Federn auf Japan. 1971.
51 x 43 cm.
Oben rechts mit Bleistift signiert "Antes" und datiert sowie links gewidmet.

In unendlichen Variationen begegnen uns wuchtige Profilköpfe in Antes' Werk. Sein profundes ethnographisches Wissen - er sammelt unter anderem Kachina-Figuren der Hopi, Federschmuck und Hilfsgeister der Ewe und Dangwe aus Ghana - spiegelt sich immer wieder auch in der Verwendung collagierter Federn, die auch den vorliegenden tiefschwarzen Kopf um geistige Dimensionen bereichern. Mit Widmung des Künstlers an den Kölner Schriftsteller Albrecht Fabri.

Provenienz: Privatbesitz Rheinland

Lot 7222, Auction  126, Fischer, Lothar, Weiblicher Torso "M"

Fischer, Lothar
Weiblicher Torso "M"
Los 7222

Nachverkaufspreis
800€ (US$ 909)

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Weiblicher Torso "M"
Terrakotta. 1981.
35 x 48 x 27 cm.
Im linken Unterschenkel signiert (geritzt) "lothar fischer" und datiert.
Dornacher 1098.

Klare Konturen, die Reduktion auf das Wesentliche und eine symmetrisch angelegte Formgebung kennzeichnen Fischers Werkphase um 1975-85, die er selbst als "Idole – Konzeption, Strenge und Geschlossenheit 1975–1985" bezeichnet. Er zeigt sich inspiriert von den archaischen Formen eines vor- und frühgeschichtlichen Menschenbildes (vgl. museum-lothar-fischer.de, Zugriff 18.08.2025). Die Figur der Frau und ihre Körperhaltungen bildet das bedeutendste Grundthema in seinem skulpturalen Schaffen. Seit 1962 baut er seine Skulpturen nicht in Modellierton, sondern in Ziegelton hohl auf und brennt sie nach dem Trocknen durch den Zusatz von Kohlenstoff reduzierend, d. h. der ziegelrote Ton (Terrakotta) verändert im Reduktionsbrand seine Farbe zu Beige oder Grau. Vielfach werden seine Arbeiten anschließend mit Gipswasser oder Kalk geweißt. Die Arbeit ist Dr. Pia Dornacher, Museum Lothar Fischer, Neumarkt, bekannt. Unikat.

Provenienz: Privatbesitz Baden-Württemberg
Nagel, Stuttgart, Auktion 07.02.2024, Lot 643
Privatbesitz Rheinland

Zaugg, Rémy
Ein Blatt Papier I
Los 7226

Nachverkaufspreis
40.000€ (US$ 45,455)

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Ein Blatt Papier I
Diptychon. Bleistift, Siebdruck und Öl auf Kraftpapier, kaschiert auf Baumwolle, auf Keilrahmen gespannt. 1973-80.
Je 200 x 175 cm.
Die linke Arbeit verso mit Bleistift signiert "R. Zaugg" und datiert sowie jeweils mit dem Klebeetikett der Galerie Mai 36, dort betitelt und bezeichnet sowie mit der Werknummer "(SOP. 115/SOP. 116)".

Die Arbeiten aus der Werkgruppe Une feuille de papier des Schweizer Malers und Konzeptkünstlers Rémy Zaugg verweisen auf das Offensichtliche: ein leeres Blatt, und zugleich auf das Fragezeichen, das mit dem Blick auf dieses scheinbar Unmittelbare verbunden ist. Das Papier wird zum Ausgangspunkt der Reflexion über Wahrnehmung, Form und Bedeutung. Ab 1973 beginnt Remy Zaugg Backpapiere, die er in seinem Atelier findet, mit Farbe in ähnlich bräunlichem Ton zu bedecken und einige wenige von ihnen auf Leinwand zu kaschieren. „In den auf diese Weise bemalten Papierbogen (erkennt Zaugg) die grundlegende Ambivalenz der Malerei, wie sie sich gegen Ende des 20. Jahrhunderts darstellt: Die braune Farbe verweist einerseits auf das braune Papier, das ihr Träger ist, anderseits auf sich selbst; sie repräsentiert das Blatt Papier und sie ist selbst als Material präsent.“ (Gerhard Mack, Rémy Zaugg. Eine Monographie, 2005, S. 88). Über Jahre arbeitete der Künstler an der für ihn unabschließbaren Werkgruppe, da im künstlerischen Prozess immer neue Bedeutungsnuancen für den Künstler sichtbar wurden. So verbindet Zaugg das übermalte Papier seit Ende der 1970er Jahre mit einzelnen Wörtern, welche häufig, als Gebrauchsanweisungen übereinandergelegt, ein unentwirrbares Gemisch aus Bezügen bilden. Mit Sprache „projiziert (er) Gemälde anderer Maler, die sich bereits auf Gemälde wiederum anderer Maler beziehen, auf das Papier und paraphrasiert sie mit brauner Farbe“ (Gerhard Mack, S. 89). Unsere zweiteilige Arbeit enthält den Titel eines Gemäldes von Paul Cézanne, welches 1874 auf der ersten impressionistischen Ausstellung in Paris präsentiert wurde. Während Zauggs vierzigjähriger Karriere, die in den 1970er Jahren begann, beschäftigte sich der Künstler intensiv mit der menschlichen Wahrnehmung. Seine Gemälde, Arbeiten auf Papier, öffentlichen Skulpturen, architektonischen Entwürfe, kuratorischen Arbeiten und Kritiken untersuchen, wie Sehen und Bewusstsein miteinander verbunden sind. Am bekanntesten ist er für seine textbasierten Gemälde in verschiedenen Sprachen.

Provenienz: Galerie Mai 36, Zürich (dort erworben 1994)
Privatbesitz Berlin

Ausstellung: A Sheet of Paper. Rémy Zaugg, Van Abbemuseum, Eindhoven 1984
Ein Blatt Papier. A sheet of paper. Rémy Zaugg, Ausst.-Kat. Stedelijk Van Abbemuseum, Eindhoven 1992, Abb. S. 48 - 49 Band I sowie Abb. S. 195 Band II

Literatur:

Lot 7229, Auction  126, Arnim, Bettina von, Villa (Farbstudie Blau)

Arnim, Bettina von
Villa (Farbstudie Blau)
Los 7229

Nachverkaufspreis
800€ (US$ 909)

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Villa (Farbstudie Blau)
Öl auf Leinwand. 1978.
65 x 64 cm.
Verso mit Pinsel in Schwarz signiert "Arnim" und datiert, auf dem Keilrahmen nochmals signiert.

Zwei Farbskalen, rosa-blau und gelb-blau, im Ober- bzw. Unterrand zeigen das Spektrum der verwendeten Töne, die sich hier ausschließlich im Bereich von Blau-, Grün- und Gelbnuancen bewegen. Im Jahr 1975 zog Arnim von Berlin, wo sie ab 1972 Teil der Gruppe "Aspekt" und zudem Gründungsmitglied der Künstlergruppe "Kritischer Realismus" war, nach Südwestfrankreich. Hier entstand ihre kleine Reihe von Gemälden zum Motiv "Villa".

Provenienz: Privatbesitz Hessen

Lot 7230, Auction  126, Arnim, Bettina von, Villa (Farbstudie Rot)

Arnim, Bettina von
Villa (Farbstudie Rot)
Los 7230

Nachverkaufspreis
800€ (US$ 909)

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Villa (Farbstudie Rot)
Öl auf Leinwand. 1978.
65 x 64 cm.
Verso mit Pinsel in Rot signiert "Arnim" und datiert, auf dem Keilrahmen nochmals signiert.

Mit irritierender Ausschließlichkeit liegt die rote Farbe wie ein Film über der Darstellung, und erst die Farbskalen in den Rändern ermöglichen ein Verorten der Nuancen zwischen Warm und Kalt. Zugleich entsteht eine intensive Räumlichkeit. Die Künstlerin studierte u.a. in Paris bei Johnny Friedlaender.

Provenienz: Privatbesitz Hessen

Lot 7231, Auction  126, Arnim, Bettina von, Villa (Farbstudie Graubraun)

Arnim, Bettina von
Villa (Farbstudie Graubraun)
Los 7231

Nachverkaufspreis
800€ (US$ 909)

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Villa (Farbstudie Graubraun)
Öl auf Leinwand. 1978.
65 x 64 cm.
Verso mit Pinsel in Schwarz signiert "Arnim" und datiert, auf dem Keilrahmen nochmals signiert.

Indem von Arnim den Blick auf Villa und Garten in unterschiedliche Farbschemata übersetzt, versetzt sie das naturalistisch dargestellte, nur leicht stilisierte Motiv auf eine abstrakte Ebene, die sich mit der farblichen Wahrnehmung beschäftigt. So ist die südfranzösische Ansicht vor allem eine Folie für das Ausloten der Wirkung von Farbspektren, von Hell und Dunkel, Warm und Kalt.

Provenienz: Privatbesitz Hessen

Lot 7236, Auction  126, Pichler, Walter, Ohne Titel

Pichler, Walter
Ohne Titel
Los 7236

Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,136)

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Ohne Titel
Mischtechnik auf dünnem Velin. 1980.
30 x 42,5 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Pichler" und datiert.

Eine schemenhafte Gestalt scheint verwoben mit dem Koordinatensystem des sie umgebenden Raums. In subtilen Andeutungen belassene Bildmotive und ein sensibler Umgang mit dem Material kennzeichnen Pichlers feinsinnig komponierte und nuancenreich gestaltete Zeichnung. Pichler, Bildhauer, Zeichner und Architekt, verschränkt in seinem Schaffen die verschiedenen Kunstgattungen miteinander. "Wenn man so wie ich sein Leben fast immer zeichnend begleitet, verselbständigt sich die Zeichnung, wird einmal Notation von Zuständen und dann wieder genaue Analyse, trägt zur Verwirrung und dann wieder zur Klärung bei. Ich könnte kaum denken, ohne zu zeichnen." (Walter Pichler, Es ist doch der Kopf, Ausst.-Kat. CFA Berlin und Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck 2007, S.5, zit. nach: sammlung-essl.at, Zugriff 28.09.2025).

Provenienz: Privatbesitz Hessen

Lot 7246, Auction  126, Zander, Heinz, Liegende mit schwebenden Gebeinen

Zander, Heinz
Liegende mit schwebenden Gebeinen
Los 7246

Nachverkaufspreis
10.000€ (US$ 11,364)

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Liegende mit schwebenden Gebeinen
Öl auf Hartfaser. 1987.
70 x 100 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz monogrammiert "HZ" und datiert.

Verführung und Morbides, Reiz und Bedrohung liegen hier dicht nebeneinander. Die Schönheit und die Abgründigkeit der Welt zeigt Zander mit seinem charakteristischen, altmeisterlich wirkenden Malstil. Unterschiedliche Bilderzählungen deuten sich in der Darstellung synchron an, vor allem aber scheint sich Zander auf das Motiv von Venus und Amor am Band zu beziehen. Das sinnlich durchmodellierte Gesicht und der reizvoll drapierte Körper der Frau wirken zunächst anziehend, das marmorbleich-steingraue Inkarnat erschreckt jedoch in seiner Kälte und Perfektion, während das pralle Kissen unter ihrem Oberkörper vergleichsweise lebensvoll erscheint. Erschreckend sind auch die Attribute der liegenden Schönheit: Neben der am roten Bändchen schwebenden Knochenassemblage mit angedeuteten Flügeln liegen unter ihren Beinen unbestimmbare, an die Haut eines Tieres oder einen Vogelbalg erinnernde, schlaff-gewundene Objekte. Besonders effektvoll wirkt die virtuos in detailreicher Manier umgesetzte Szenerie durch den Kontrast mit der Leere des tiefschwarzen Hintergrundes.

Provenienz: Erhard Kaps, Leipzig (Geschenk des Künstlers)
Privatbesitz Leipzig

Lot 7247, Auction  126, Müller-Simon, Gerald, Altes Haus in Leipzig

Müller-Simon, Gerald
Altes Haus in Leipzig
Los 7247

Nachverkaufspreis
1.500€ (US$ 1,705)

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"Altes Haus in Leipzig"
Öl auf Hartfaser. 1991.
60 x 70 cm.
Unten rechts (in die feuchte Farbe geritzt) signiert "Müller Simon" und datiert, verso mit Pinsel in Schwarz nochmals signiert "Gerald Müller-Simon", datiert, betitelt und mit der "Werknummer "91005".

Von leicht erhöhtem Standpunkt aus fällt der Blick auf das schiefe, dem Einsturz nahe Leipziger Haus, wohl im Musikerviertel der Stadt. Die Oberfläche der pastosen Farbschichten ist plastisch durchgestaltet und verleiht den Bildmotiven eine jeweils ganz eigene, stimmige Struktur. Die zurückgenommene Palette korrespondiert mit der damaligen Realität der noch vielfach unsanierten Straßenzüge Leipzigs, deren nahenden Verfall der Künstler sensibel protokolliert.

Provenienz: Privatbesitz Sachsen

Lot 7249, Auction  126, Schröter, Annette, Blaue Studie

Schröter, Annette
Blaue Studie
Los 7249

Nachverkaufspreis
1.500€ (US$ 1,705)

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"Blaue Studie"
Öl auf Leinwand. 1995.
40,5 x 50 cm.
Unten links (in die feuchte Farbe geritzt) monogrammiert "A SCH" und datiert, verso mit Faserstift in Schwarz datiert, betitelt und bezeichnet "2".

Annette Schröter, eine der wichtigsten Vertreterinnen der Neuen Leipziger Schule, gestaltet die "Blaue Studie" in expressivem Pinselduktus und reliefhaft-pastosem Farbauftrag, der den liegenden weiblichen Akt auf den ersten Blick wie eine abstrakte Komposition erscheinen lässt. Die menschliche Figur, mit breitem Pinselstrich, konzentrierter Abstraktion und reduzierter Palette von Blau- und Grüntönen erfasst, steht vielfach im Mittelpunkt ihrer Arbeiten. Annette Schröter studierte bis Anfang der 1980er Jahre unter Bernhard Heisig Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, wo sie von 2006-2022 eine Professur innehatte.

Provenienz: Privatbesitz Sachsen

Lot 7250, Auction  126, Tschirtner, Oswald, Eine Feder Zeichnung

Tschirtner, Oswald
Eine Feder Zeichnung
Los 7250

Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,136)

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"Eine Feder Zeichnung"
Feder in Schwarz auf Velin. 1995.
14,8 x 10,4 cm.
Oben rechts mit Feder in Schwarz monogrammiert "O.T." und datiert, oben mittig betitelt.

Das Thema ist wie immer oben auf dem Blatt notiert, und Tschirtner füllt das Format dementsprechend mit Federstrukturen. Von schweren Kriegserlebnissen traumatisiert, lebte er seit 1947 in der psychiatrischen Anstalt Gugging. Von dem Psychater Leo Navratil zu einer künstlerischen Tätigkeit ermutigt, entwickelte er eine zugespitzt minimalistische Zeichenweise, aus der er, meist im kleinen Format, verdichtete und ebenso eigenwillige wie reizvolle Skizzenbilder entwickelte. Er gilt heute als wichtiger Vertreter der Art Brut.


Provenienz: Galerie Oliver Bittel, München
Privatbesitz Berlin

Federle, Helmut
Black Series III
Los 7254

Nachverkaufspreis
30.000€ (US$ 34,091)

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"Black Series III"
18-teilige Folge von Zeichnungen. Öl auf verschiedenen Papieren. 1991.
24 x 34 cm.
Jeweils verso mit Bleistift signiert "HFederle", monogrammiert "HF", datiert, bezeichnet "Wien" und numeriert sowie mit dem Künstlerstempel, dort betitelt und bezeichnet.

Die aus 18 Einzelblättern bestehende "Black Series III" umfasst eine Folge streng linear angeordneter gleichgroßer Zeichnungen, welche sich, von einem einzelnen horizontalen Balken ausgehend, in kontinuierlicher Zugabe weiterer Balken zu einer immer dichter werdenden Gitterstruktur entwickeln. Einem strengen Additionsprinzip folgend, sind die Blätter identisch mit ihrer eigenen Zählung und beziffern gleichsam ihre Position innerhalb der Reihung. Der Schweizer Maler Helmut Federle thematisiert in mehrfacher Hinsicht das Verhältnis zwischen Bild und Zahl. „Federles Darstellungsweise (kommt) den Stäbchenziffern der chinesischen Zahlenschrift am nächsten, die auf der strikten Alphabetisierung senkrechter und waagrechter Striche beruht. Im Jahr 1985 bereist Federle China, von dessen Kultur er sich besonders angezogen fühlt. Berührungen mit der chinesischen Kunst schlagen sich sowohl in einer Reihe neuer Schwarzweiß-Bilder als auch in der Auseinandersetzung mit fernöstlicher Kalligraphie nieder.“ (Helmut Federle, Ausst.-Kat. Kunsthaus Bregenz, Bregenz 1999, S.113) Im gesamten Oeuvre von Helmut Federle nehmen das Zeichnerische und Arbeiten auf Papier einen hohen Stellenwert ein. Seine Zeichnungen zeugen von der kontinuierlichen Auseinandersetzung mit geometrischen Formen und ihren Balanceverhältnissen auf der Bildfläche. Seine Werke sind in zahlreichen Museumssammlungen vertreten, darunter die Tate Modern, London, und das Centre Pompidou, Paris. 1997 vertrat er die Schweiz auf der Biennale in Venedig.

Provenienz: Galerie Susanne Kulli, St. Gallen (verso mit deren Klebeetikett, dort mit den Werkangaben)
Galerie nächst St. Stephan, Wien (dort erworben 1995)
Privatbesitz Berlin

Literatur:

Lot 7257, Auction  126, Venet, Bernar, Random Combination of Indeterminate Lines

Venet, Bernar
Random Combination of Indeterminate Lines
Los 7257

Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,136)

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Random Combination of Indeterminate Lines
Kaltnadel und Aquatinta auf Velin. 1996.
27,7 x 21,7 cm (57 x 43,2 cm).
Signiert "Bernar Venet" und datiert. Auflage 40 num. Ex.

Die feine Horizontlinie und minimale, lediglich angedeutete Schatten verleihen der reduzierten Komposition eine beeindruckende Räumlichkeit. Herausgegeben vom Graphicstudio USF, Tampa, mit dessen Blindstempel unten rechts und dem Editionsstempel verso. Prachtvoller, in den Schwärzen samtiger Druck mit zartem, homogenem Plattenton und tief eingeprägter Plattenkante, mit dem wohl vollen, sehr breiten Rand.

Lot 7262, Auction  126, Hrdlicka, Alfred, Buon Diavolo

Hrdlicka, Alfred
Buon Diavolo
Los 7262

Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,136)

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Buon Diavolo
Bronze mit dunkelbrauner Patina. 2000.
10 x 17 x 11 cm.
Außen am linken Arm seitlich unten monogrammiert "A.H.", auf der Standfläche mit dem Gießerstempel "GUSS A. ZÖTTL, WIEN". Auflage 100 num. Ex.

In halb liegender Position, mit aufgestützten Armen und nach oben angewinkelten Beinen lacht der freundliche kleine Teufel dem Betrachter entgegen. Die locker durchgestaltete Oberfläche verleiht der Figur eine muntere Bewegtheit. Für Hrdlicka stehen der Mensch und seine Körperlichkeit im Mittelpunkt seines Schaffens. Prachtvoller Guss aus dem Spätwerk, nach einem Gipsmodell des Künstlers, mit lebendiger Patina.

Lot 7263, Auction  126, Mahnun, Noor, Zwei Kartenspieler

Mahnun, Noor
Zwei Kartenspieler
Los 7263

Nachverkaufspreis
10.000€ (US$ 11,364)

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Zwei Kartenspieler
Öl auf Leinwand. Wohl 1990/91.
250 x 100 cm.
Im rechten Bildbereich mit Pinsel in Lila monogrammiert "AMM", auf beiliegendem Fotozertifikat (in Kopie) nochmals signiert.

Noor Mahnun Mohamed, auch bekannt als Anum, ist Künstlerin, Kuratorin, Autorin und Dozentin. Nach einem Architekturstudium in den Vereinigten Staaten erlangte sie 1996 einen Master an der Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig. Ihre meist figurativen Werke zeigen häusliche Szenen und Stilleben, in denen Realismus, Allegorie und ein Hauch von Skurrilität zusammenfließen. In meist persönlichen Anekdoten aus dem Leben gibt die Künstlerin Einblicke in eine geheimnisvolle Mischwelt aus Erinnerungen und Fantasie. Obwohl die Figuren in ihrem Werk physisch überaus präsent erscheinen, wirken diese meist emotionslos und abwesend. Die spielerische Schlichtheit der Formen wirkt trotz oder möglicherweise aufgrund ihrer charmanten Naivität mysteriös. Wie auf einer Bühne präsentiert die Künstlerin auch in diesem Werk das Paar beim Kartenspiel im eigentlich intimen, häuslichen Rahmen. In konzentrierter Stille gehen diese ihrem Spiel nach, lassen sich vom Blick des Betrachters nicht stören. Die nackte Dame lehnt sich herausfordernd an den Tisch, sie scheint zu führen, der nächste Zug ist entscheidend. Wie das Kartenspiel sein Ende finden wird, bleibt offen, dem Betrachter bleibt die bloße Ahnung einer tieferen Wahrheit, die Vermutung wichtigerer Zusammenhänge, als das bildlich Dargestellte zu zeigen vermag. Die Künstlerin wird international in Gruppen- und Einzelausstellungen gezeigt. Mit beiliegendem signierten Fotozertifikat der Künstlerin (in Kopie) vom 10.10.2025.

Provenienz: Direkt bei der Künstlerin 1991 erworben
Privatbesitz Berlin

Lot 7266, Auction  126, Merz, Gerhard, Inferno

Merz, Gerhard
Inferno
Los 7266

Nachverkaufspreis
3.000€ (US$ 3,409)

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Inferno
Offset auf Glas, in Künstlerrahmen. 1988.
177 x 112 cm.

Vor spiegelnder, tiefschwarzer Oberfläche steigen Flammen in hellen Weißtönen vertikal in die Bildmitte auf. Der Titel Inferno evoziert Dantes literarische Hölle. Die Reflexionen im Hintergrund lassen die Umgebung mit dem nach einer Fotografie entstandenen Werk verschmelzen, so dass der Betrachter sich selbst und seine Umgebung unweigerlich im „Feuer“ sieht. So entsteht eine spannende Wechselwirkung zwischen Werk und Betrachter. In Gerhard Merz' Arbeiten findet sich oft eine Verbindung aus Architektur und Malerei wieder, in der der Raum selbst zum integralen Bestandteil der Kunst wird. Seine Werke sind häufig ortsbezogene Installationen, die architektonisch gedacht sind und in denen er Bezüge zur Literatur- und Kunstgeschichte wie auch zur politischen Geschichte herstellt. Merz nahm insgesamt viermal an der documenta teil und ist mit Werken in wichtigen öffentlichen Sammlungen vertreten, u. a. in der Pinakothek der Moderne München, dem Museum Ludwig Köln und dem Haus der Kunst in München.

Provenienz: Christie's, London, Auktion 26.10.1995, Lot 109
Privatbesitz Berlin

Lot 7274, Auction  126, Wachter, Andreas, Mittags Atelier

Wachter, Andreas
Mittags Atelier
Los 7274

Nachverkaufspreis
1.200€ (US$ 1,364)

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"Mittags Atelier"
Mischtechnik auf Hartfaser. 2013/16.
56 x 35 cm.
Unten links (in die Farbe geritzt) mit dem Künstlersignet "AW" und datiert, verso mit Bleistift signiert "AWachter", datiert und betitelt.

In der traumartig beleuchteten Atmosphäre des Atelierraums vermischen sich Realität und Imagination: Schaufensterpuppe und Bronzebüste stehen in inniger Korrespondenz zueinander, im Hintergrund blickt ein weibliches Aktmodell aus einem hohen Spiegel. Der kleine rote Farbreflex im Oberrand lenkt den Blick auf den einfallenden Lichtstrahl. Wachter gilt als Vertreter der mittleren, figur-zentrierten Generation der Leipziger Schule. Von 1974 bis 1980 studierte er Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, u.a. bei Arno Rink und Volker Stelzmann. Inspiriert von der italienischen Renaissance und dem Manierismus, zeigt sich seine Lichtregie mitunter von Caravaggios Strategie des Chiaroscuro beeinflusst. Auch hier erhellt Wachter einzelne Teile des zeitgenössischen Settings aus punktuellen Lichtquellen. Diese polarisierte Lichtgestaltung und die Inszenierung von Gegensätzen sind typische Elemente im Schaffen des Künstlers. Häufig erstreckt sich der Malprozess Wachters über eine längere Zeit. Dies zeigt sich hier an der zweifachen Datierung.

Provenienz: Privatbesitz Sachsen

Lot 7275, Auction  126, Weber, Christine, Weak end (weak end 4)

Weber, Christine
Weak end (weak end 4)
Los 7275

Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,136)

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"Weak end" (weak end 4)
Öl auf Leinwand. 2002.
70 x 120 cm.
Verso mit Faserstift in Schwarz signiert "Christine Weber", datiert und betitelt sowie mit den Maßangaben.

Filmsequenzen manipuliert die Künstlerin am Computer, arrangiert sie um und setzt ihre mysteriösen Figuren, Leichen, Kämpfende oder Flüchtende, in eine sommerlich-helle Landschaft. Wie in einem film-still erscheinen die Gestalten erstarrt inmitten ihrer Bewegung am Rande oder auf der Landstraße. Flächig aufgetragene, leuchtende Farben verleihen der "Weak end"-Serie eine zunächst heitere Stimmung, die bei näherer Betrachtung der leicht stilisierten Figuren kippt. Partien der Leinwand bleiben weiß und verdeutlichen das Prozessuale der Entstehung. "Christine Webers Bilder zeichnet eine fröhliche Gefasstheit, eine Friedhofsheiterkeit aus; gepaart mit jenem Voyeurismus, der Anklänge an die Berichterstattung bei Unfällen oder Kriegen zulässt, und nicht zuletzt der daraus resultierenden sublimen Erotik des entkleidenden Blicks." (Lokiev Stoof, abelneuekunst.de, Zugriff 15.09.2025). Als Vorlage ihrer Serie dient Weber Jean-Luc Godards Film "Weekend" aus dem Jahr 1967.

Provenienz: Privatbesitz Nordrhein-Westfalen

Literatur: Axel Hinrich Murken, Phantastische Welten. Vom Surrealismus zum Neosymbolismus, Ausst.-Kat. Kunsthalle Jesuitenkirche, Aschaffenburg u.a. 2009, S. 122, Nr. 1, Abb. S. 68

Lot 7276, Auction  126, Wirnharter, Georg C., Work in Progress

Wirnharter, Georg C.
Work in Progress
Los 7276

Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,136)

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Work in Progress
Öl und Acryl auf Leinwand. 1989.
70 x 50 cm.
Verso mit Faserstift in Schwarz signiert "G. C. Wirnharter" und datiert.

Das Handwerkszeug eines Künstlers: Spachtel, Palette, Handschuhe, Eimer und Lappen, daneben eine von Wirnharters eigenen Keramiken, eine Skulptur aus der Serie "100 Frauenvasen". In leuchtender Farbigkeit und fotorealistischer Auffassung setzt der Künstler die Atelierszene mit effektvollem Schattenwurf und überzeugender Räumlichkeit um. Ein immenses technisches Geschick kennzeichnet die Momentaufnahme, deren Nahsicht sich der Betrachter kaum entziehen kann. "Ein Thema, das in allen Schaffensphasen des Künstlers einen großen Raum einnimmt, ist die Darstellung seines Ateliers. Arbeitsutensilien, Bilder und Skizzen, Bücher und Kunstkataloge, Objekte für Stilleben und schließlich das Aktmodell werden hier in Szene gesetzt." (mos.bezirk-schwaben.de, Zugriff 25.09.2025).

Provenienz: Privatbesitz Sachsen

Lot 7277, Auction  126, Lorenzen, Jens, Mauer II, Element+4 (Tenno)

Lorenzen, Jens
Mauer II, Element+4 (Tenno)
Los 7277

Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,136)

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"Mauer II, Element+4" (Tenno)
Öl auf Leinwand. 2008.
140 x 100 cm.
Verso mit Faserschreiber in Schwarz signiert "JENS LORENZEN", datiert, betitelt, mit den Maß- und Materialangaben sowie mit Pinsel in Braun mit dem Künstlersignet "JL" und nochmals datiert.

Frühe Arbeit Lorenzens aus seiner "Mauer"-Serie. Leuchtendes Rot und Gelb mit schwarzen Kontrasten, zentral darin die stilisierte Chrysanthemenblüte Jirogiku, das Nationalsymbol Japans, das auch mit dem Kaiserhaus und dem Tenno in Verbindung gebracht wird. Darum gruppiert Lorenzen ein Portrait des Kaisers ebenso wie Versatzstücke aus Reklame und Alltag. Im Mittelpunkt des Schaffens von Jens Lorenzen steht "The Wall", eine potentiell endlos angelegte Erzählung aus Bildern. Im Jahr 2008 fand seine erste Ausstellung zum Thema "Die Mauer" in der Axel-Springer-Passage, Berlin, statt; inzwischen entstanden vier "Mauer"-Serien in unterschiedlichen Bildformaten. Oft sind es alte Plakate, Reklame- oder Werbetafeln, die Lorenzen inspirieren. Die frühe Serie "Mauer II", in der sich japanische Kampfkunst-Motive in variierenden assoziativen Verknüpfungen finden, begann der Künstler nach seinem Besuch einer Samurai-Ausstellung im Schloss Gottorf, Schleswig. Die Arbeit ist abgebildet in Lorenzens Online-Verzeichnis mauer-art.com, Zugriff 11.09.2025.

Provenienz: Privatbesitz Bayern

Lot 7280, Auction  126, Katz, Alex, Tree 10

Katz, Alex
Tree 10
Los 7280

Nachverkaufspreis
5.000€ (US$ 5,682)

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Tree 10
Farbserigraphie auf Velin. 2022.
94 x 95 cm (Rahmenausschnitt).
Signiert "Alex Katz". Auflage 60 num. Ex.
Nicht mehr bei Schröder/Markhof.

Immer wieder setzt sich Katz auch mit landschaftlichen Motiven auseinander. Hier jedoch scheint er den Baum wie ein Individuum, einen Protagonisten zu behandeln. Er beschränkt sich auf kühles Blau, Weiß und Schwarz, um die winterliche Kälte und Kargheit der Szenerie zu verdeutlichen. Die Zwischenräume im Geäst der Krone erscheinen durch die reduzierte, kantige Gestaltung des Baumes in kristalliner Klarheit und fordern den Blick des Betrachters zum Verweilen auf. Herausgegeben von der Frank Fluegel Gallery, Nürnberg und Kitzbühel 2022. "Es ist ein 10-facher Siebdruck, bei dem transparente Farben verwendet werden, um Dichte aufzubauen und weiche Übergänge in den Werten zu schaffen, um die Tiefe und die malerische Qualität des Originalbildes einzufangen. Transparente Blautöne bilden den azurblauen Himmel im Kontrast zu der strengen Form des Baumes und seinen Ästen, die in monochromen Tönen gehalten sind." (frankfluegel.com, Zugriff 15.09.2025). Prachtvoller, farbintensiver Druck der großformatigen Komposition.

Lot 7282, Auction  126, Schade, Titus, Regal - Drei Windmühlen

Schade, Titus
Regal - Drei Windmühlen
Los 7282

Nachverkaufspreis
6.000€ (US$ 6,818)

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"Regal - Drei Windmühlen"
Acryl auf Holz. 2020/21.
40 x 50 cm.
Verso mit Faserschreiber in Schwarz signiert "Titus Schade", datiert und betitelt, verso auf Klebeetikett der Galerie Eigen+Art typographisch bezeichnet und mit der Werknr. "TS/21/009".

Menschenleer, in surrealer, mystisch wirkender Düsternis zeigt sich die präzise gearbeitete, minimalistische Komposition. Horizontal teilt Schade das Bild in zwei Ebenen, jede wie ein Regalfach kirschholzfarben umrahmt und von schachtelartiger Räumlichkeit, die das Kulissenhafte, Künstliche der Komposition unterstreicht. Das Element der Windmühle, das seit zehn Jahren immer wieder in seinen Gemälden auftaucht, findet sich in dreifacher Reihung als geometrische Form auch hier, und steht wie auch die Motive der stilisierten Bäume und der Burg, für eine zeitlose Allgemeingültigkeit der Bildsprache. "Die Malerei ist sowohl eine geistige als auch eine handwerkliche Tätigkeit. (...) Ähnlich wie ein Modellbauer, der im Keller oder auf dem Dachboden vor seiner Platte sitzt, kreiere ich eine eigene Welt. (...) Es ist bei meiner Malerei auch ganz wichtig, zu betonen, dass es sich um ein zweites Universum, also um eine Parallelwelt, handelt. Meine Welt funktioniert nach ihren eigenen Regeln, bedient sich aber in ihrer Gegenständlichkeit aus unserer Welt." (Titus Schade im Interview mit Kevin Hanschke, collectorsagenda.com, Zugriff 23.09.2025). Nach seinem Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig war Schade Meisterschüler bei Neo Rauch, er arbeitet heute in seinem Atelier auf dem Leipziger Spinnereigelände.

Provenienz: Galerie Eigen+Art, Leipzig/Berlin (dort erworben 2021)
Privatbesitz Berlin

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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