Abendmahlskelch. Radierung nach Andrea Mantegna. 46,7 x 23,8 cm. 1640. Parthey 2643, Turner (New Hollstein) 292 II.
Ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante. Etwas angestaubt, Gebrauchsspuren, sonst gut erhalten.
Hollar, Wenzel
Unterer Theil einer verzierten Dolchscheide
Los 5139
Nachverkaufspreis
350€ (US$ 398)
Unterer Teil einer verzierten Dolchscheide. Kupferstich nach Hans Holbein. 17,6 x 8,2 cm. (1645). Pennington 2598, Turner (New Hollstein) 823. Wz. Fünfzackige Schellenkappe.
Ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die markant und teils gratig zeichnende Plattenkante. Verso schwache Mittelspur, Montierungsreste verso, minimale Altersspuren, sonst vollkommen und sehr schön erhalten. Verso mit einer alten Colnaghi-Lagernummer und einer unbekannten Sammlerparaphe (wohl nicht bei Lugt).
Hopfer, Daniel
Christus am Kreuz mit Maria und Johannes, in einem Tondo
Los 5143
Nachverkaufspreis
400€ (US$ 455)
Christus am Kreuz mit Maria und Johannes, in einem Tondo. Eisenradierung. 9,5 x 6,6 cm. B. 11, Hollstein 16 II (von III), Metzger 21 III (von VI). Wz. Fragment.
Mit der Funck-Nummer, vor Verkleinerung der Platte. Prachtvoller Druck mit Rand um die markant und deutlich zeichnende Plattenkante. Schwach fleckig, geringe Gebrauchsspuren, verso Klebe- und Montierungsreste, sonst tadellos. Aus der Sammlung Fritz Hasselmann (Lugt 1012).
Hopfer, Hieronymus
Personifikation der siegreichen Stadtgöttin Roma
Los 5147
Nachverkaufspreis
3.000€ (US$ 3,409)
Personifikation der siegreichen Stadtgöttin Roma. Eisenradierung nach dem Meister IB. 22,3 x 15,9 cm. B. 37, Hollstein 41 I (von II). Wz. Schild mit Stern (Fragment).
Vor der Funck-Nummer. Ganz ausgezeichneter, markanter Druck mit delikatem Plattenton. Rechts und unten mit der gratigen Plattenkante, links und oben auf dieselbe geschnitten. Vereinzelt minimal fleckig bzw. stockfleckig, zwei horizontale Falten unten, verso alte Papierreste, weitere minimale Gebrauchsspuren, sonst in schöner Erhaltung.
Italienisch
um 1540. Christus mit dem Kreuz und dem Abendmahlskelch
Los 5149
Nachverkaufspreis
1.200€ (US$ 1,364)
um 1540. Christus mit dem Kreuz und dem Abendmahlskelch, vor einer Nische stehend. Kupferstich. 32,4 x 22,2 cm. Unbeschrieben.
In der Sammlung des British Museum, London wird ein beschädigtes Exemplar ohnen den leeren Schriftrand unten aufbewahrt (Inv. Nr. H.6.37). Der Kommentar schreibt das Blatt Nikolaus Beatrizet zu. Ausgezeichneter, toniger Druck mit feinem Rändchen, rechts angerändert. Leichte Altersspuren, sonst sehr gut erhalten. Selten.
um 1550. Die Nymphe Galathea. Kupferstich. 40,1 x 28,9 cm. B. (Raimondi) 350 B.
Bei der großformatigen Darstellung der Galathea handelt es sich um eine der zwei bei Bartsch beschriebenen Kopien nach dem Kupferstich Raimondis. Der technisch hochentwickelte Kupferstich stammt von der Hand eines anonymen italienischern Graveurs, der für den römischen Verlag des Antonio Lafreri tätig gewesen ist. - Ganz ausgezeichneter, kontrastreicher Abzug mit feinem Plattenton, mit breitem Rand um die deutlich zeichnende Plattenkante. Leichte Altersspuren und Erhaltungsmängel, am linken Rand Spuren alter Bindung, alte Kreideannotation im rechten Rand, sonst sehr gut erhalten.
um 1560. Allegorie des Todes (Drei Skelette in einer Landschaft mit Äxten und Sanduhren als Attribute). Radierung. 17,8 x 11,7 cm. Wohl unbeschreiben. Wz. Krüglein.
Suggestive Arbeit eines anonymen, wohl oberitalienischen Künstlers. Ausgezeichneter Druck mit Rand bzw. feinem Rändchen unten. Geringfügige Altersspuren, sonst gut erhalten.
Auditum (Das Gehör). Kupferstich und Radierung nach Dirck Hals. 22,5 x 25 cm. Um 1625-30. Hollstein 8.
Der Zeichner und Kupferstecher Cornelis van Kittensteyn ließ sich 1623 in Haarlem nieder, wo er den Rest seines Lebens tätig bleiben sollte. Er war verwandt mit dem Kupferstecher Willem Outgersz. Akersloot und wurde 1630 Mitglied der Haarlemer St. Lukasgilde. Kittensteyn wurde wahrscheinlich bei Jacob Matham ausgebildet und ist vor allem als Reproduktionsstecher bekannt. Er arbeitete vorwiegend nach Vorlagen bekannter Haarlemer Genremaler wie Willem Buytewech und Dirk Hals und machte sich auch als Illustrator einen Namen. - Aus einer Folge der Fünf Sinne. Prachtvoller, gegensatzreicher und scharfer Druck mit teils sehr feinem Rändchen. Nur schwach fleckig, minimale Gebrauchsspuren, sonst tadellos und ganz vorzüglich erhalten. Beigegeben von Cornelis Saftleven der Kupferstich "Sitzender Junge mit Katze" (Hollstein 14) sowie drei Radierungen mit Landschaften von Herman Naiwincx (Hollstein, aus 9-16).
Leyden, Lucas van
Johannes der Täufer in der Wüste
Los 5158
Nachverkaufspreis
800€ (US$ 909)
Johannes der Täufer in der Wüste. Kupferstich. 8,8 x 11,2 cm. B. 110, Hollstein 110, Filedt Kok (New Hollstein) 110 b-c (von c).
Ausgezeichneter, warmtoniger Abzug mit den Spuren eines Rändchens um die Facette. Geringfügig stockfleckig und angestaubt, geringe Gebrauchsspuren, sonst tadellos.
Leyden, Lucas van
Der Kavalier mit dem Falken und der Edeldame
Los 5160
Nachverkaufspreis
2.000€ (US$ 2,273)
Der Kavalier mit dem Falken und der Edeldame. Kupferstich. 11,6 x 8,7 cm. B. 145, Hollstein 145, Filedt Kok (New Hollstein) 145. Wz. Vierblatt (Fragment, obere Spitze eines Wappens mit drei Lilien und angehängtem Buchstaben c, vgl. New Hollstein, Watermarks, S. 297, Nr. 1a).
Ausgezeichneter, feinzeichnender Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie, teils bis an diese geschnitten. Schwach altersspurig, rechts oben kleine dünne bzw. beriebene Stelle am Rand verso, Montierungsreste verso, unmerkliche Bestoßung links nahe der Kopfbedeckung der Dame, kurzer Randeinriss links, winzige Leimreste verso nahe der Ränder, sonst in sehr schöner Erhaltung.
Liefrinck, Hans
Die Beschneidung Johannes des Täufers
Los 5161
Nachverkaufspreis
1.800€ (US$ 2,045)
Die Beschneidung Johannes des Täufers. Radierung nach Jan Swart van Groningen. 23,9 x 18,4 cm. (1558). Hollstein (Liefrinck) 4, Hollstein (after Swart) 5.
In Augsburg geboren kam Hans Liefrinck 1526 nach Antwerpen und begann seine Tätigkeit als Verleger, und veröffentlichte Drucke etwa des Amsterdamer Holzschneiders Cornelis Anthonisz. Später trat er in Konkurrenz mit Hieronymus Cock, der ebenfalls in Antwerpen das bedeutende Verlagshaus Aux Quatre Vents führte. Wohl fälschlicherweise wurden die Vorlagen der zehnteiligen Folge "Das Leben Johannes des Täufer" Jacob Floris zugeschrieben, die Initialen Jan Swarts sind jedoch teils auf den Kupferstichen vermerkt. Prachtvoller, gleichmäßiger Druck auf die Darstellung geschnitten. Nur geringfügig angestaubt, aufgezogen und dann zusätzlich in den Ecken auf ein Albumpapier montiert, sonst in sehr schöner Erhaltung. Von großer Seltenheit.
Schlafender Amor. Radierung. 17,8 x 13,5 cm. B. XIX, S. 175, 20. Wz. undeutlich.
Ganz ausgezeichneter, lebendiger Druck mit horizontalen Wischkratzern und zartem Plattenton. Mit feinem Rändchen um die Facette. Stockflecken, kurzer Randeinriss oben links, sonst schönes Exemplar. Beigegeben von demselben vier weitere Radierungen "Amor zerbricht seinen Bogen", "Herkules in seiner Wiege", "Bacchanal mit zwei Putten und einer Ziege" und "Fama" (B. 23, 24, 28, 31).
Lombardisch
um 1490-1510. Christuskopf mit Dornenkrone
Los 5164
Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,136)
um 1490-1510. Christuskopf mit Dornenkrone. Kupferstich. 18 x 14,3 cm. Hind V, S. 78, 6, TIB 2411.023, S. 86.
Das seltene Blatt ist nur in späteren Abzügen wie dem vorliegenden bekannt. Das scharfe Druckbild der überlieferten Exemplare lässt vermuten, dass die Platte über einen längeren Zeitraum unbenutzt blieb und vermutlich erst wieder (oder erstmals) im 17. Jh. zur Verwendung kam. Auf diese Zeit lässt sich wohl auch das fein struktierierte Papier unseres Abzuges datieren. Der Druck wurde von Kristeller und später Hind dem Giovanni Pietro da Birago zugewiesen - von Hind unter einigem Vorbehalt. Er identifizierte Birago mit dem sogenannten "Meister des Sforza-Stundenbuchs". Diese Zuschreibung verwarf Sheehan (Levenson/Oberhuber/Sheehan, Early italian engravings, Washington 1973, S. 273), nicht jedoch den auch von M. Zucker (TIB) angenommenen Ursprung in der Mailänder oder lombardischen Schule des späten 15. oder frühen 16. Jh. - Ganz ausgezeichneter, schön kräftiger Druck mit feinem Rändchen um die Einfassung. Geringfügig vergilbt, Stecknadelkopf große dünne Stelle oben links, dezentes Quetschfältchen in der Bordüre links, sonst in schöner Erhaltung.
Londerseel, Jan van
Landschaft mit Christus, der einem Kranken den Dämon austreibt
Los 5165
Nachverkaufspreis
500€ (US$ 568)
Landschaft mit Christus, der einem Kranken den Dämon austreibt. Kupferstich nach David Vinckboons. 34,7 x 48,2 cm. Hollstein 20.
Der mit seiner reich geschilderten Landschaft beeindruckende Stich, hier in einem ausgezeichneten, in allen Nuancen noch klaren Druck, mit Spuren eines Rändchens um die Darstellung bzw. die Plattenkante, unten mit dem vollen Schriftrand. Geglättete Mittelfalte, diese unten gesprungen und hinterlegt, teils sehr kurze Randeinrisschen, winziges Rostfleckchen, minimale Alters- und Handhabungsspuren, sonst insgesamt schönes Exemplar.
Lucchese, Michele
Eine antike Seeschlacht (Enterung)
Los 5167
Nachverkaufspreis
500€ (US$ 568)
Eine antike Seeschlacht (Enterung). Kupferstich mit Radierung nach Polidoro da Caravaggio. 21,6 x 44,5 cm. Nagler, Die Monogrammisten IV, 15, Huelsen 153, A. Alberti: "Contributi per Michele Grechi Lucchese incisore" in: Rassegna di Studi e di Notizie (Bd. 37, 2014/15), 18 II (von V), Rubach 353 I (von II). Wz. Hammer und Amboss im Kreis (vgl. Woodward 232, Rom 1564-1574).
Vor der Adresse von Pietro de' Nobili. Ganz ausgezeichneter, gegensatzreicher und teils prägnanter Druck mit feinen Wischkratzern, an drei Seiten an bzw. minimal knapp in die Facette geschnitten, oben mit sehr feinem Rändchen um die Einfassung. Minimal angestaubt, drei hinterlegte Randeinrisse oben, davon einer ca. 6,5 cm, ein weiterer unten, Montierungsreste verso, weitere geringe Alters- und Gebrauchsspuren, im Gesamteindruck gleichwohl schön. Anders als das Pendant mit den Ruderern ist dieses Motiv selten. Verso mit der Federsignatur von Naudet, 1780 (Lugt 1937).
L'Asinaria. Kupferstich. 26 x 43,3 cm. (1553). Nicht bei Passavant, A. Alberti: "Contributi per Michele Grechi Lucchese incisore" in: Rassegna di Studi e di Notizie (Bd. 37, 2014/15), 38 III.
Das enigmatische Blatt ist als Allegorie auf die menschliche Torheit zu deuten. Im Vordergrund sind vor der Stadtkulisse des antiken Roms Esel dargestellt, die sich entleeren oder sich gegenseitig beißen. Sie zertrampeln die auf dem Boden liegenden Attribute der Künste und der Wissenschaften. Im Himmel schwebt ein als Pegasus getarnter Esel. Es gibt eine zweite Fassung von Domenico Zenoi, die auf diesen Prototyp zurückgeht. Für eine eingehende Würdigung der Ikonographie siehe Jean Michel Massing: "Washing the Ass's Head: Proverbial and Allegorical Prints of the Sixteenth Century", in: Print Quarterly, XXVIII (2011), Nr. 3, S. 300-301. - Ganz ausgezeichneter, kontrastreicher und toniger Druck mit gleichmäßigem Rand an drei Seiten, oben mit schmalem Rand um die Plattenkante.Unauffällige geglättete Hängefalte, etwas angestaubt und fleckig, geringfügige Erhaltungsmängel, sonst gutes Exemplar. Selten.
Martínez y Sorlí, Crisóstomo Alejandrino José
Anatomische darstellungen zur Myologie und zur Osteopathie
Los 5169
Nachverkaufspreis
6.000€ (US$ 6,818)
Zwei anatomische Darstellungen zur Myologie und zur Osteologie. 2 Kupferstiche. Je ca. 67,4 x 53 cm. "Chrysostomus Martinez Hispanus Inv. delin. & Sculpsit. cum privil. Regis". Wohl um 1687. Cicognara library 334, Thieme/Becker, XXIV, S. 169, José María López Piñero: El atlas anatómico de Crisóstomo Martínez, grabador y microscopista del siglo XVII, Valencia 1964.
Der spanische Künstler Crisóstomo Alejandrino José Martínez war zunächst als Maler von Andachtsbildern tätig, bevor er sich seit 1677 vornehmlich dem Kupferstechen widmete. Interessanterweise wird Martínez mit den "Novator" in Verbindung gebracht, einer intellektuellen Bewegung, die den wissenschaftlichen Fortschritt in Spanien im Fortlauf des 17. Jh. vorantrieb. 1685 wurde Martínez von der Stadt Valencia und dem Medizinischen Institut damit beauftragt nach Paris zu reisen, um anatomische Tafeln auszuführen. Gemeinsam mit dem Arzt und Anatom Joseph-Guichard Du Verney versuchte er in Paris das Buchprojekt auf den Weg zu bringen, das als anatomische Anleitung für Künstler dienen sollte. Mutmaßlich wurden achtzehn Platten für dieses Projekt fertiggestellt, die in Valencia erhalten sind. Das Buchprojekt in seiner ursprünglichen Planung wurde jedoch niemals realisiert; 1689 wurden die fertiggestellten Platten in Paris verlegt, 1692 erschien eine weitere Teilauflage in Frankfurt und Leipzig. Posthum waren die Platten in Paris verblieben, sodass die Académie Royale de Peinture 1740 und noch einmal 1780 den anatomischen Atlas erneut herausgab unter dem Titel Nouvelle exposition de deux grandes planches gravées, et dessinées d'après nature, par Chysostome Martinez. Die beiden vorliegenden anatomischen Illustrationen zeigen auf eindrückliche Weise die graphische Finesse des Künstlers. Martínez kombiniert darin wissenschaftliche Neuheiten der Anatomie - etwa neuartige Erkenntnisse die Osteologie betreffend - mit traditionellen anatomischen Illustrationsmodellen wie bspw. Vesalius, Da Vinci, Pacioli und Dürer. Die Versammlung der Skeletten etwa, in welcher verschiedene Gerippe in eleganten Sitz- und Standposen in einem Architekturhof arrangiert sind, ist eine von dem Vanitas-Gedanken inspirierte Interpretation des akademischen Figurenideals, worin sich entfernt eine Anspielung auf Raffaels Schule von Athen erkennen lässt. Die Darstellungen galten als die hervorragendsten Anatomiestudien des 17. Jh. Ob Martínez Paris aus politischen Motiven verließ, um ca. 1690 nach Flandern zu gehen, wo er einige Jahre später starb, bleibt indes ungewiss. - Ganz ausgezeichnete, klare Drucke mit schmalem Rand. Leicht angestaubt, vereinzelt schwach fleckig bzw. stockfleckig, am rechten Rand unten je ein kleiner Wasserrand, ein Blatt mit winzigen Nadellöchlein in der Darstellung, das andere Blatt lediglich zwei winzige dünne Papierstellen, je kleines Rostfleckchen, sonst tadellos. Die Radierungen sind seither gefragte Sammlerobjekte und von großer Seltenheit. Mit dem Stempel der Calcographie du Musée du Louvre, Paris (Lugt 1695).
Die Anbetung der Hirten mit den hll. Peter und Paulus in einer allegorischen Rahmung. Kupferstich nach Pieter Cornelisz. van Rijck. 1604. B. 195, Hollstein 32, Widerkehr (New Hollstein) 19.
Ausgezeichneter Druck meist an die Einfassung geschnitten, teils mit Spuren eines Rändchens. Insgesamt etwas angestaubt und fleckig, verso geglättete Mittelfalte sowie Knickspuren, dünne Stellen, vereinzelt leichte Bereibungen, ausgebesserte Erhaltungsmängel und vereinzelt kleine Randläsuren, dort mit partiellen und dezenten Federretuschen, weitere Altersspuren, sonst im Gesamteindruck gut. Selten.
Moeyaert, Claes Cornelisz.
Die kleine Herde
Los 5172 [*]
Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,136)
Die kleine Herde. Radierung. 11,7 x 19,2 cm. 1638. Van der Kellen 23, Hollstein 23 I (von II). Wz. Siebenzackige Schellenkappe.
Ganz ausgezeichneter, kräftiger Frühdruck vor der Nummer bis an die Einfassung beschnitten, unten mit sehr feinem Rändchen um dieselbe. Spur einer Vertikalfalte, blasse Stockflecken rechts, sonst in sehr schöner Erhaltung. Aus der Sammlung Friedrich August II. von Sachsen (Lugt 971).
Der lachende Bauer. Radierung. 7 x 5,8 cm. (1672). B. 4, Dutuit, Davidsohn, Godefroy, Hollstein VI (von IX), Giordani/Rutgers (New Hollstein) 43 V (von VIII).
Vor den Arbeiten mit der Roulette. Ganz ausgezeichneter Druck, knapp bis an die Plattenkante geschnitten. Leicht angestaubt und minimal fleckig, dünne Papierstellen, verso Reste alter Montierung bzw. Montierungsspuren, sonst sehr schön. Aus der Sammlung S. William Pelletier (Lugt 4193). Beigegeben dieselbe Darstellung in einem letzten Zustand (aus den Sammlungen S. William Pelletier, Lugt 4193, Willem Isaack Hooft, Lugt 2631 und Arthur Friedrich Theodor Bohnenberger, Lugt 68).
Ostade, Adriaen van
Die ländliche Zärtlichkeit
Los 5181
Nachverkaufspreis
1.800€ (US$ 2,045)
Die ländliche Zärtlichkeit. Radierung. 15,6 x 12,2 cm. Um 1652. B. 11, Dutuit VII-IX (von IX), Davidsohn IX-X (von XI), Godefroy X-XI (von XII), Hollstein 11 X-XI (von XII), Giordani/Rutgers (New Hollstein) 26 VIII (von X). Wz. Straßburger Lilienwappen (Fragment).
Mit den Mezzotintlinien unterhalb des Ellenbogens der Frau. Ganz ausgezeichneter, harmonischer Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie, unten mit breitem Rand und der Signatur. Schwach gegilbt, Montierungs- und Klebereste verso, dünne und beriebene Stellen, links unten winzige Ausbesserung im Rand, sonst gleichwohl in sehr schöner Erhaltung. Aus der Sammlung D. G. de Arozarena (Lugt 109).
Der Messerkampf. Radierung. 12,5 x 14,5 cm. 1653. B. 18, Dutuit III (von V), Davidsohn, Godefroy, Hollstein 18 V (von VIII), Giordani/Rutgers (New Hollstein) 33 wohl noch VI (von VIII).
Wohl noch vor den letzten Arbeiten. Ganz ausgezeichneter, harmonischer und wirkunsgreicher Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie, unten mit breitem Rand und der Signatur. Nur unbedeutend vergilbt, schwache Alters- und Montierungsspuren verso, sonst tadellos. Aus der Sammlung Duc d'Arenberg (Lugt 567).
Der Familienvater. Radierung. 12,5 x 9,4 cm. 1648. B. 33, Dutuit, Davidsohn, Godefroy III (von V), Hollstein 33 IV (von VI), Giordani/Rutgers (New Hollstein) 15 III (von IV).
Vor den letzten Überarbeitungen. Prachtvoller, kontrastreicher Druck bis an die sichtbare, teils gratige Plattenkante geschnitten, nur unten minimal knapp innerhalb. Unbedeutend fleckig, geringe Klebe- und Montierungsreste verso, sehr dünn hinterlegt, sonst in schöner Erhaltung.
nach. Drei Amoretten tragen einen vierten Cupido mit Pfeil. Kupferstich. 31,9 x 21,7 cm. Um 1530. Nicht bei Bartsch. Wz. Wappen mit Taube auf Dreiberg (Briquet 12250: 1572).
Die Komposition geht auf eine verlorengegangene Zeichnung Parmigianinos zurück, von der eine alte Kopie im British Museum, London aufbewahrt wird. Die anmutige Szene spielt sich vor einer antikisierenden Landschaftskulisse ab, in der das Thema des Apoll und Daphne dargestellt ist. Phyllis Deaborn Massar schreibt den anonymen Kupferstich Enea Vico zu (Print Quarterly, 2007, 3, S. 282, Abb. 158). Ausgezeichneter, toniger Druck mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Leichte Altersspuren, vereinzelte Montierungsreste verso, sonst sehr gutes Exemplar. Mit einem nicht identifizierten Sammlerstempel. Von großer Seltenheit.
Pencz, Georg
Die Parabel des reichen Mannes und des armen Lazarus
Los 5187 [*]
Nachverkaufspreis
400€ (US$ 455)
Die Parabel des reichen Mannes und armen Lazarus. 3 Kupferstiche. Je ca. 6 x 8,5 cm. B. 65-67, Landau 68-70, Hollstein 37, 38 II, 39.
Die komplette Serie in ausgezeichneten bis ganz ausgezeichneten Drucken, B. 65 und 66 meist bis an die Darstellung beschnitten, B. 66 unten mit sehr feinem Rändchen, B. 67 an drei Seiten minimal knapp innerhalb der Darstellung. Leichte Alters- und Gebrauchsspuren, B. 65 mit unmerklichen Ausbesserungen etwa im Stuhl sowie Faserspuren, B. 66 mit ergänzter und sorgsam in Feder retuschierter Eckenspitze unten rechts sowie Braunfleckchen rechts, weitere minimale Fleckchen, sonst gute bis sehr gute Exemplare. Aus der Sammlung der Albertina, Wien, mit deren Doublettenstempel (Lugt 5e, 5h).
Bacchanal mit trunkenem Silen getragen von Faunen. Radierung. 26,3 x 39,2 cm. 1640. B. XX, S. 170, 2, TIB (Commentary) .002 S2 (von S3).
Vor Löschung der Adresse von Francesco Salucio. Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit sehr feinem Rändchen um die Facette. Minimal angestaubt, geringe Altersspuren, sonst sehr schön. Beigegeben von demselben die Radierung "Bacchanal mit trunkenen Satyrn und Kindern" (B. 4). Beide aus den Sammlungen des Kupferstichkabinetts Berlin, in deren Montierung, sowie Dr. Volkmar Reichmann (Lugt 6224).
Podestà, Giovanni Andrea
Bacchanal mit Altar, Faun und Silenus
Los 5191
Nachverkaufspreis
700€ (US$ 795)
Bacchanal mit Altar, Faun und Silenus. Radierung nach Tizian. 26,4 x 39,3 cm. 1640. B. XX, S. 170, 3, TIB (Commentary) .003 S1 (von S3). Wz. Kreuz mit Initialen im Oval.
Das Blatt ist Paolo Giordano Orsini zugeeignet. Ausgezeichneter, gegensatzreicher Frühdruck vor Änderung der Jahreszahl von 1640 zu 1649 sowie noch mit der Adresse von Francesco Salucio rechts unten. Überwiegend mit feinem Rändchen um die teils gratig zeichnende Facette, teils an diese geschnitten. Unten rechts der Mitte kurze Quetschfalte vom Druck, verso leichte geglättete Knickspuren und kleine Bleistiftannotationen, nur schwach fleckig, kleine Montierungsreste verso, sonst sehr schön erhalten. Aus der Sammlungen Paul Lüttke (nicht bei Lugt) und Dr. Volkmar Reichmann (Lugt 6224).
Ridolfi, Carlo
Die Hl. Familie mit dem Johannesknaben
Los 5214
Nachverkaufspreis
900€ (US$ 1,023)
Die Hl. Familie mit dem Johannesknaben. Radierung nach Simone Cantarini. 25,2 x 18,8 cm. Nagler, Die Monogrammisten II, 630; IV, 3999, De Vesme (Pièce douteuse) 1.
Die Darstellung geht auf eine Komposition Simone Cantarinis zurück, dennoch herrscht Uneinigkeit bezüglich des Autors dieses anmutigen Blattes. In der Vergangenheit wurde die Radierung mit Cesare Roberti in Verbindung gebracht, der laut Nagler um 1590 in Borgo S. Sepolcro (laut Zani bereits um 1581) tätig gewesen ist. Dieses frühe Datum macht die Autorschaft Robertis jedoch eher unwahrscheinlich. Nagler schreibt das Blatt daher dem Maler, Kupferstecher und Kunstschriftsteller Carlo Ridolfi zu, der Zeit seines Lebens in Venetien aktiv gewesen ist. Ridolfi arbeitete in einem spätmanieristischen Stil mit Anklängen an Veronese und Tintoretto, jedoch ist sein künstlerisches Profil nicht klar umrissen. Das vorliegende, seltene Blatt ist in einer schlichten, etwas derb anmutenden Radiertechnik ausgeführt. Dennoch ist die Madonna mit dem Kind feinsinnig erfasst und die Anmut und die Intimität der Szene entschädigen für kleine technische Banalitäten. - Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Vor allem rechts oben sowie verso minimal fleckig, kurzer Randeinriss oben.
Die Kreuztragung. Kupferstich nach Albrecht Dürer. 42,8 x 28,4 cm. Hollstein 49. Wz. Wappen mit Traube.
Das eindrucksvolle, dramatisch inszenierte Blatt in einem ausgezeichneten, gleichäßigen und harmonischen Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Geringfügige Alterspuren, sonst sehr gut erhalten. Selten.
Theatrum Passionis Christi. 6 (von 8) Kupferstiche. Je ca. 15,4 x 10,9 cm. Hollstein 64-70. Wz. undeutlich.
Die bis auf das Titelblatt mit dem Schmerzensmann und Hollstein 66 komplette Folge der Engel mit den Marterwerkzeugen. Ganz ausgezeichnete, markante Drucke mit zartem Plattenton und sehr feinem Rändchen um die Einfassung, unten mit der Schrift, teils bis an diese beschnitten. Schwache Alters- und Gebrauchsspuren, vier Blatt mit Spuren einer Bleistiftquadrierung, H. 65 mit winziger Randläsur unten, H. 68 mit dünnen Stellen, sonst schöne, einheitliche Exemplare. Beigegeben eine sehr versierte Kopie des fehlenden Blattes H. 66.
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